„Tag der Demokratie“ – Sachsens Ministerpräsident Tillich zu Besuch am Ferdinand Sauerbruch Gymnasium Großröhrsdorf

Am 9. November 2012 besuchte Herr Tillich das Ferdinand Sauerbruch Gymnasium. Anlass dafür war der „Tag der Demokratie“. Aber was genau ist der „Tag der Demokratie“ eigentlich?

 

Der 9. November ist ein sehr bedeutender Tag in der Geschichte Deutschlands. Am 9. November 1918 wurde durch den Sozialdemokraten Philipp Scheidemann die erste deutsche Republik ausgerufen. Dieser Tag wird auch als Geburtsstunde der späteren Weimarer Republik bezeichnet. Negative Bedeutung erlangte das Datum im Jahr 1923, an dem der Hitler-Ludendorff-Putsch in München stattfand und 1938, als mit dem Beginn der Reichspogromnacht die Verfolgung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Regime begann. 1923 hat die Demokratie noch funktioniert und der Putsch wurde niedergeschlagen. 15 Jahre später sah ein ganzes Volk weg und tolerierte zuerst die Zerstörung von Synagogen und von jüdischen Geschäften und später die Ermordung vieler Juden. In der jüngeren Vergangenheit wurde am 9. November 1989 die Grenze zwischen der ehemaligen DDR und der BRD für alle DDR-Bürger geöffnet und der Weg zur Deutschen Einheit geebnet.

Ein so ereignisreicher Tag kann uns heute noch beispielhaft zeigen, dass Demokratie und Frieden keine Selbstverständlichkeit sind, sondern hart errungen wurden und für die Zukunft gelebt und geschützt werden müssen.

Unser Ministerpräsident, Herr Tillich, der Abgeordnete des Landtages, Herr Mikwauschk und unsere Bürgermeisterin, Frau Ternes, besuchten in der 3. Unterrichtsstunde unser Gymnasium, um den „Tag der Demokratie“ mit uns gemeinsam zu begehen. Nach Ansprachen unseres Schulleiters, Herrn Schlögel und Herrn Dörnbrack, dem Leiter unseres Debattier-Klubs, zur Bedeutung des 9. November, führten Schüler der Oberstufe eine Schaudebatte zum Thema „Soll es künftig in Deutschland obligatorisch den gläsernen Abgeordneten geben?“ durch. Die Schüler erörterten das Thema in zwei Gruppen. Die Co- Gruppe (Henrik Merker und Robin Amberg) vertrat den Standpunkt für den gläsernen Abgeordneten und die Contra- Gruppe (Christoph Weber und Alexander Luther) vertrat den Standpunkt, den aktuellen Satus quo beizubehalten. An der Debatte haben neben den Gästen auch zahlreiche Schüler der 11. und 12. Klassen teilgenommen. Das Thema war wegen der derzeitigen gesellschaftlichen Diskussion um die Nebeneinkünfte des Kanzlerkandidaten der SPD, Herrn Steinbrück, sehr aktuell und in den Argumenten sehr vielfältig. Angesichts der Tatsache, dass selbst die Parlamente und Berufspolitiker bis heute noch um eine tragfähige Lösung ringen, war es auch nicht verwunderlich, dass die Debatte ergebnisoffen beendet wurde. Anschließend gab Herr Tillich ein sehr ausführliches und positives Feedback zu dem gerade Gehörten.

Es folgte eine Podiumsdiskussion, bei der wir Schüler die Möglichkeit hatten Ministerpräsidenten Tillich Fragen zu stellen. Dabei wurden unter anderem der derzeitige Lehrermangel und damit verbundene Einstellungsgarantien für künftige Lehramtsstudenten angesprochen. Herr Tillich ging auf alle unsere Fragen ein und erklärte uns die aktuelle Situation. Am Ende seines Besuches trug sich Herr Tillich in das Gästebuch unserer Schule ein.

Es war sehr schön, den „Tag der Demokratie“ und eine Diskussion unseres Debattier-Klubs live vor einem so prominenten Publikum mitzuerleben. Beeindruckend fand ich die ausführliche Zusammenfassung der Debatte durch unseren Ministerpräsidenten. Ebenso war ich überrascht, dass im sächsischen Parlament schon heute eine hohe Transparenz gelebt wird. Die Nebeneinkünfte der Abgeordneten und Minister werden erfasst und sind für Journalisten einsehbar.

Jeder erlebte diesen Tag anders. Während die Sekundarstufe II an der Debatte aktiv beteiligt war, fanden die jüngeren Schüler Auto und Sicherheitspersonal unseres Ministerpräsidenten besonders spannend und erfreuten sich am Smalltalk mit ihnen.

Der „Tag der Demokratie“ war in diesem Jahr an unserer Schule ein besonderes Ereignis und wurde durch den Besuch des Ministerpräsidenten von uns Schülern bewusster wahrgenommen. Ich finde es sehr gut, dass sich ein Ministerpräsident Zeit nimmt, um mit Schülern über das Thema „Demokratie“ zu sprechen. Neben der besonderen Ehre für unsere Schule ist es ein deutliches Zeichen für unsere lebendige und funktionierende Demokratie!

Der_Ministerpraesident_Sachsens,_Herr_Tillich,_stellt_sich_den_Fragen_der_Schueler

Herr Dörnbrack spricht zur Bedeutung des Tages der Demokratie

Die Schüler der Oberstufe während der Debatte

Theresa Werner (links) für die Einhaltung der Zeit-Regeln, was den prominenten Gästen sehr gut gefiehl

 


 

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