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Sicherungsarten und Sicherungsgeräte beim Klettern

Seit Juni 2015 empfiehlt der DAV die Verwendung von Halbautomaten, da sich durch deren Verwendung besonders die Gefahr von Groundern verringert (Auswertung mehrerer Unfälle mit ATC, bei denen schwere Kletterer durch leichte Personen im Vorstieg gesichert wurden).

Nach dieser Empfehlung dürfen auch an Sachsens Schulen diese Geräte verwendet werden. Welche Art von Sicherungsgerät tatsächlich genutzt wird, entscheidet der verantwortliche Lehrer nach seinem eigenen und dem Ausbildungsstand seiner Schüler, der pädagogischen Situation, den körperlichen Gegebenheiten und dem Ziel seiner Unterrichtsstunde.

Bei den Sicherungsgeräten unterscheiden wir zwei Gruppen:

Halbautomaten
(Sicherungsgeräte mit
Blockierungsunterstützung)
dynamische Sicherungsgeräte
(ohne Blockierungsunterstützung)
Smart, GriGri, Click-Up,
Mega Jule, Eddy, ...
ATC, Tube, HMS
  • Blockierungsfunktion
  • Funktion abhängig von Brems-
    handposition(außer GriGri)
  • unabhängig von Handkraft
  • besonders geeignet für Neulinge, hohe Ablenkungsgefahr, großen Gewichtsfaktor
  • größere Handkräfte
  • erfordern mehr Aufmerksamkeit
  • Funktion abhängig von Brems-
    handposition(außer HMS)
  • gerätedynamisches Sichern möglich


Für das Klettern müssen folgende maximale Gewichtsunterschiede beachtet werden:

Maximalkraftregeln top rope Beispiel Vorstieg Beispiel
Sichernder 100% 80 kg 100% 80 kg
Kletterer 150% 120 kg 125% (exakt 133%) 100 kg

Die Angaben für den Vorstieg beinhalten eine Sicherheitsreserve, da Gewichtsangaben nicht immer dem wahren Wert entsprechen. Je nach Gewichtsunterschied sollte die Wahl des Sicherungsgerätes erfolgen (z.B. Kletterer viel leichter als Sichernder → dynamisches Sicherungsgerät).

Die Hintersicherung spielt vor allem bei Anfängern und großen Gewichtsunterschieden eine bedeutende Rolle. Dabei hält der Hintersicherer eine Schlaufe, die ca. 30 cm durchhängen sollte, um das eigentliche Handling am Sicherungsgerät nicht zu behindern.