| Beitrag und Ziele | Unterrichtsgestaltung | Lernbereiche |
Die Umsetzung eines differenzierten handlungs- und schülerorientierten Lehr-
und Lernprozesses im Fach WTH verlangt eine Unterrichtsgestaltung mit einem hohen
Maß an Schüleraktivität (z. B. beim Beobachten, Erkunden, Untersuchen,
Experimentieren, Fertigen, Konstruieren). Der Einsatz technischer Objekte und
Modelle trägt zur Anschaulichkeit und Fasslichkeit der
Lerninhalte bei. Problemorientierende Gegenwartsbezüge unter Einbeziehung
fachübergreifender Aspekte fördern das Erkennen von Alltags- und Praxisbezügen.
Verbindungen der Inhaltsfelder Wirtschaft/Technik/Haushalt/Soziales sollten verdeutlicht und die
Schüler für Fragen der Berufsorientierung
sensibilisiert werden. Die Nutzung von Möglichkeiten einer individuellen
Dokumentation der Lernergebnisse im Zusammenhang mit einem anwendungsbezogenen
Wiederholen und Systematisieren des Gelernten soll den Schülern das Erleben des
eigenen Kompetenzzuwachses erleichtern sowie Interesse und Motivation erhalten
bzw. ausbauen. Neben Formen der ergebnisorientierten finden auch Formen der
prozessorientierten Leistungsermittlung und -bewertung Anwendung. Zur Förderung
der Selbstständigkeit gewinnen neben der Einübung der Schrittfolgen
technikspezifischer Methoden und des Umgangs mit dem Computer auch Formen der
Selbst- und Fremdbewertung an Bedeutung. Festlegungen hinsichtlich der
Werkstoffe und Fertigungsverfahren sowie der Einbeziehung außerschulischer
Partner sollten in Abstimmung mit den unterrichtenden Kollegen des Faches
Technik/Computer getroffen werden.
Die komplexen Probleme der Gegenwart und Zukunft lassen sich nicht alleine
mit Spezialwissen bewältigen. Der Wert und Nutzen des eigenen Wissens hängt
immer stärker von seiner Verknüpfung und Vernetzung ab. Fachübergreifendes
und fächerverbindendes Lernen als vernetzendes Lernen übt
ganzheitliches, mehrperspektivisches und interdisziplinäres Denken und Arbeiten.
Es bereitet damit auf die Vielschichtigkeit und Vielgestaltigkeit der
Anforderungen in der Lebens- und Arbeitswelt vor.
Beim fachübergreifenden Unterricht steht das einzelne Fach im Mittelpunkt. Von dort ausgehend werden weitere Blickweisen auf ein zu bearbeitendes Thema eröffnet. Diese sind auf Inhalte, Fragestellungen und Verfahrensweisen gerichtet, die über die im Lehrplan des jeweiligen Faches gezogenen Grenzen hinausgehen. Fachübergreifendes Arbeiten, einschließlich Ergebnissicherung und Bewertung, liegt in der Verantwortung des einzelnen Fachlehrers.
Ausgehend vom eigenen Fach und seiner Systematik bezieht der Fachlehrer in
allen Schularten und Klassen- bzw. Jahrgangsstufen an geeigneten Stellen
fachübergreifende Elemente in den Unterricht ein.
Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.
Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:
Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:
Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken situationsgerecht zu nutzen.
Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.
Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum
Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der
Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu
Ansatzpunkte und Anregungen.
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16.01.2008