2. Welche Merkmale kann eine LRS haben?
Besteht ein Verdacht auf diese Teilleistungsstörung, sollten zunächst
organische Ursachen (Fehlsichtigkeit, Schwerhörigkeit) ausgeschlossen
werden.
Folgende Probleme können bei Kindern auftreten und typisch sein:
- Verzögerter Sprachbeginn
- Eingeschränktes Sprachverständnis und Sprachgedächtnis
- Probleme mit der Händigkeit
- Probleme mit der Fein- und/ oder der Grobmotorik ( Auf- und
Zuknöpfen, Genauigkeiten beim Malen , Schneiden, Geschicklichkeit,
Koordination von Bewegungen, Gleichgewicht)
- Probleme mit Raum-Lage-Beziehungen
- Schwierigkeiten beim Reimen und Erkennen von Silben
Rechtschreibung:
- Probleme bei der Umsetzung von Gehörten ins Geschriebene
- Benennen falscher Laute oder Nichterkennung der Lautstellung
im Wort
- Auslassen, Verdrehen oder Hinzufügen von Buchstaben
oder Wortteilen
- Schreiben sogenannter Wortruinen
- Schreiben spiegelverkehrter Zahlen und Buchstaben
- Probleme beim Abschreiben von Wörtern und Sätzen
- Unleserliche Schrift
- Hohe Fehlerquote bei ungeübten Diktaten
Lesen:
- Niedrige Lesegeschwindigkeit
- Ersetzen oder Raten von Buchstaben, Silben oder Wörtern
- Langes Zögern oder Verlieren der Zeile im Text
- Unfähigkeit, Gelesenes wiederzugeben, Schlüsse zu ziehen oder
Zusammenhänge zu sehen
Weitere mögliche Probleme:
- Auffälligkeiten in der Aufmerksamkeit und Konzentration
- Psychosomatische Beschwerden (Kopf- und Bauchschmerzen,
Übelkeit, usw.)
- Schulangst, Aggressivität, Störungen im Sozialverhalten,
Depressionen
Meist bemühen sich Eltern und Kinder durch häufiges Üben die Leistung zu
verbessern. Macht das Kind nur geringe Fortschritte, wird oft zu Unrecht
schuldhaftes Versagen vermutet. Eine Lese-Rechtschreibstörung kann
somit schnell dazu führen, dass die gesamten schulischen Leistungen
beeinträchtigt werden.