Inszenierte Fotografie bedeutet strategischer Aufbau der Bildaussage einer fotografischen Aufnahme mit dem Schwerpunkt auf Motiv und Gestaltung - vor oder während der Aufnahme.
Fast das gesamte 20. Jahrhundert hindurch, galt in der Fotografie der realistische Stil als modern. Ab den 60er Jahren änderte sich das und vor allem in den USA trat die inszenierte Fotografie immer mehr auf. Sie wurde stark von anderen Kunstgattungen wie Film, Theater, Performance und Bildhauerei beeinflusst.
Inszenierte Fotos schaffen eine stilisierte Wirklichkeit, die nicht die Welt abbildet und uns emotional berührt. Wie erzeugt man Dramatik oder eine skurrile Spannung? Bei der inszenierten Fotografie muss man, anders als beim Schnappschuss, das Bild mit Inhalt, Aufbau und Lichtgestaltung genau planen, um die beabsichtigte Bildaussage zu erzeugen.
Das Licht wird aufgebaut und gemessen, Stoffe werden zurechtgezupft, Kulissen evtl. aufgebaut, die Gegenstände im Bild werden gezielt hingestellt, die Person nimmt eine bestimmte Kopf- und Körperhaltung ein - und erst dann wird der Auslöser gedrückt.