... zum ARION-Portal-Sachsen


...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

...zu den Webseiten

      
Abschlussbericht der Teilnehmer


Der Studienaufenthalt ARION 2002 hier in Dresden vermittelte uns einen aktuellen Einblick in das sächsische Bildungssystem, wobei die Innovationen an allgemein bildenden Schulen in Sachsen den Schwerpunkt bildeten.

Der Studienbesuch sollte uns folgende Themen vermitteln:

   Das Bildungssystem im Freistaat Sachsen
   Professionalisierung, Regionalisierung und Organisationsentwicklung zur Förderung innovativer Lernprozesse - Qualitätsentwicklung in Schulen und im Schulsystem Sachsens
   Hochbegabtenförderung bzw. vertiefte Ausbildung an sächsischen Gymnasien
   Schwerpunkte der Lehrplanentwicklung im Freistaat Sachsen
   Einbindung des neuen Profilkonzeptes in die Struktur der sächsischen Mittelschule
   Fremdsprachenlernen in den allgemein bildenden Schularten durch Anwendung neuer Fremdsprachenkonzepte
   Einblick in die Weiterentwicklung des Lernens durch systematische Einbeziehung von Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien
   Entwicklung von Schul- und Lernkultur im Medienzeitalter

Zur Einstimmung führte uns Herr Bechstädt (Referent in der Abteilung allgemein bildende Schulen des CI) durch die Altstadt. Schon hier wurde uns klar, wie sehr sich Sachsen im Umbruch und in der Entwicklung befindet.

Im Sächsischen Kultusministerium gab uns Frau Adler (Referentin in der Abteilung allgemein bildende Schulen des CI) einen kurzen Überblick zum sächsischen Bildungswesen, wobei das bereitgestellte Informationsmaterial von der Gruppe als sehr positiv empfunden wurde.

Gleich darauf stellte Frau Meyer-Wyk (Projektleiterin Lehrplanarbeit im CI) uns den Stand der Lehrplanarbeit vor. Es gilt, den neuen Anforderungen im schulischen Bildungsbereich gerecht zu werden. So stehen neben dem Wissenserwerb die Kompetenzentwicklung und die Werteorientierung im Vordergrund, was in den folgenden Tagen immer wieder zur Sprache kam. Man setzt auf Mehrsprachigkeit, möchte interkulturelle Handlungsfähigkeit fördern, Räume schaffen für fachübergreifendes Lernen und neue Medien in die Didaktik aufnehmen.

Frau Meyer (Abteilungsleiterin für allgemein bildende Schulen im SMK) vertiefte die Informationen zum Bildungswesen. Dabei wies sie auf das Problem der gravierend rückläufigen Schülerzahlen hin. Hier gilt es, neue Wege zu gehen, damit das differenzierte System beibehalten werden kann und das Lehrpersonal nicht durch drastische Maßnahmen reduziert werden muss.

Der Besuch und die Hospitation im Landesgymnasium St. Afra in Meißen sollte uns die Möglichkeit der Förderung der hochbegabten Schüler zeigen, wobei die Hochbegabung als ein synthetischer Begriff anzusehen ist. Das Curriculum besteht aus einem Fundamentum, das für alle verbindlich ist, und dem Additivum I und Additivum II, die zur Vertiefung und Spezialisierung des Wissens dienen und dies nicht nur im Gymnasium, sondern auch im Internat, das heißt Engagement über das Maß hinaus. Das von Dr. Esser uns vorgestellte Schulkonzept beinhaltet das verbindliche Internatsleben und die Teilnahme an den Freizeitaktivitäten, wodurch sowohl die soziale Kompetenz und Teamfähigkeit der Schüler, als auch ihr Wissen vertieft werden soll. Internats- und Schulmentoren spielen in der Entwicklung der Persönlichkeit eine wesentliche Rolle.

In der dem Rundgang durch die Schule und das Internat folgenden Diskussion wurden die Argumente Pro und Kontra sehr kontrovers aufgezeigt. Die Kontraargumente lagen hauptsächlich im familiären und soziologischen Bereich.

Wir besuchten auch das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna, eine 100 Jahre alte Schule mit vielfältigen Angeboten für besonders sprachlich begabte Schüler. Der tschechisch-deutsche, binationale, bilinguale Ausbildungsweg ist im Aufbau begriffen. Sowohl die Zusammenarbeit in der Schule als auch das Zusammenleben im Internat sollte zur Verbesserung der beidseitigen Sprachfertigkeit führen. Die sehr interessante Mischung von alten und ganz neuen Gebäuden im Seminar- und Internatsteil imponierte jedem Besucher. Schüler präsentierten ihre Arbeitsergebnisse im Projekt "20-plus", welche zuvor von Frau Kühner (Referentin in der Abteilung Bildungsgrundlagen, Landesmedienzentrum und Modellversuch im CI) vorgestellt wurde. Mit neuen Lehrmethoden und neuen Medien erarbeiteten sie interessante Berichte und Bilder. Diese Arbeitsweise machte ihnen sichtlich viel Spass.

Frau Adler informierte uns in ihrer flotten Art über den Fremdsprachenunterricht an Sachsens Schulen. Es folgte ein interessanter Austausch unter uns Studienteilnehmern bezüglich des Fremdsprachenunterrichts in unseren Heimatländern.

Der arbeitsreiche Tag wurde mit einem Ausflug in die Sächsische Schweiz (Bastei) und dem Empfang des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus im Berghotel belohnt.

Der Besuch der 38. Mittelschule bzw. der 74. Grundschule in Dresden ermöglichte uns einen Einblick in die Probleme des alltäglichen und wohl auch verbreitetsten Schulalltags in Sachsen. Bei den Stundenhospitationen (Deutsch, Englisch, Biologie, Physik, Mathematik,...) fielen uns besonders die große Schülerzahl (knapp unter 30) und das Engagement der Lehrer auf. Frau Lange (Direktorin der 38. Mittelschule) stellte uns ihre Schule mit musischem Profil vor und gab uns und ihrem Kollegium Gelegenheit Erfahrungen auszutauschen.

Eine nette Überraschung für uns Teilnehmer war die Einladung der Schüler der 9. Klasse zum Mittagessen. Dies war ihre Prüfungsarbeit. Sowohl die Tischdekoration als auch das Essen waren hervorragend.

Frau Pietsch (stellv. Abteilungsleiterin für allgemein bildende Schulen im CI) erläuterte uns das neue Profilkonzept der sächsischen Mittelschule. Schwerpunkte dieser Weiterentwicklung sind das Fach Wirtschaft-Technik-Haushalt (obligatorisch 3 Stunden ab Klassenstufe 7 bis 9) und wahlobligatorische Neigungskurse in den Klassenstufen 7 bis 9.

Wir lernten auch das Comenius-Institut in Radebeul kennen, wo wir herzlich empfangen wurden und mit den BLK Modellversuchen "Schul- und Lernkultur im Medienzeitalter" und "PROFIL-Q" bekannt gemacht wurden. Sie erscheinen uns als interessante Meilensteine in der Schulentwicklung und dies nicht nur für Sachsen allein.

Im Laufe der Woche stellte jeder Teilnehmer das Bildungswesen seines Landes bzw. seiner Region vor. Da uns die extreme Vielfältigkeit der verschiedenen europäischen Schulsysteme beeindruckte, stellt sich nun die Frage: "In welchen Bereichen des Schulwesens wird Europa eine Gleichschaltung fordern bzw. Verschiedenheiten zulassen?"

Das Programm ermöglichte uns, auch in der Freizeit persönliche Kontakte zu knüpfen und den Informationsaustausch zu vertiefen.

   

Für diesen interessanten Studienaufenthalt danken wir den Organisatoren recht herzlich!

ARION 2002: Die Studiengruppe

Hochbutton
© 2002

Autoren des Abschlussberichts
Dr. Bedrich Pazedera (Tschechische Republik)
Greta Gallasová (Slowakische Republik)
Frau Gudrun Brännberg (Schweden)
Ioannis Kalpakidis (Griechenland)
Angelika Riegler (Österreich)
Åsne Stolpe (Norwegen)
Teresa Zielinska (Polen)
Anna Gawron (Polen)
Brigitte Piel (Belgien)

Technische Bearbeitung
 Torsten Bechstädt

Letzte Änderungen
26.04.2002