4. Regionalkonferenz
der Netzwerke WTH/S, TC und Neigungskurse

 

Zur 4. Regionalkonferenz der Netzwerkbereiche WTH/S, TC und Neigungskurse fanden sich ca. 45 Lehrer in der Regionalstelle Bautzen der Sächsischen Bildungsagentur ein.

 

Tagesordnung:

 

 


Begrüßung und einleitende Worte

  • Begrüßung der Anwesenden und Gäste sowie einleitende Worte durch Herrn Weiß (SBA, Regionalstelle Bautzen)

  • Gäste:

    • Wolfram Wiczorek (MPZ Bautzen)

    • Andreas Maneck (Maneck Bildungsprojekte Bautzen)

    • Elvira Weissgerber (Verbraucherzentrale Sachsen, Beratungszentrum Dresden)

Trotz mehrerer kurzfristiger, vertretungsbedingter Absagen haben viele Schulen ihre Vertreter zur Regionalkonferenz entsandt. Damit wird eine langjährige Tradition fortgesetzt, die es zu bewahren gilt. Das ist um so wichtiger, weil es in absehbarer Zukunft immer weniger ausgebildete Fachlehrer für die Bereiche TC und WTH/S geben wird. Es besteht die Gefahr, dass die Qualität des Unterrichts in diesen Fächern auf ein nicht mehr tolerierbares Maß abfällt, weil keine fachlich versierten Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Schon jetzt ist die Zahl der sogenannten "Quereinsteiger" hoch. Die hier vertretenen Netzwerke möchten diesen Kolleginnen und Kollegen Angebote unterbreiten, sich die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen. Wohl wissend, dass die Netzwerkarbeit kein Studium ersetzen kann und will.

Seit der letzten Regionalkonferenz im November 2007 wurde festgestellt, dass der Besuch von Fortbildungsangeboten der Netzwerkbereiche extrem unterschiedlich war. So werden die Angebote von Kolleginnen und Kollegen vieler Schulen rege genutzt. Es gibt aber auch Schulen, deren Kolleginnen und Kollegen seit der letzten Regionalkonferenz -also seit zwei Jahren- nicht eine der angebotenen Veranstaltungen besucht haben. 

 

Bericht der Netzwerkbereiche 

Netzwerkbereich "WTH/S"

  • Netzwerkbereich mit der längsten Tradition

  • allgemein gut besuchte Fortbildungsveranstaltungen

  • Öffentlichkeitsarbeit wird als gut und kontinuierlich eingeschätzt

  • Ganztagsexkursionen bleiben erhalten

Netzwerkbereich  "Neigungskurse"

  • Netzwerkgruppe ist von jährlichen personellen Veränderungen bei den Kursleitern betroffen

  • Internetpräsenz wurde ständig aktualisiert

  • Fortbildungsveranstaltungen sind nicht so erfolgreich wie gewollt gelaufen

Netzwerkbereich "Technik und Computer"

  • im Gegensatz zu den Vorjahren starker Einbruch der Teilnehmerzahlen, was die Absage fast aller geplanten Fortbildungsveranstaltungen zur Folge hatte. Ursachen werden erforscht.

  • Öffentlichkeitsarbeit muss wirksamer und kontinuierlicher werden

Bereich "Öffentlichkeitsarbeit"

  • Bautzener Netzwerke sind sachsenweit die einzigen mit aktiver und kontinuierlicher Internetpräsenz

    • Dresden: Internetpräsenz wird auf den Seiten der Fachberater für TC und WTH/S fortgesetzt

    • Leipzig: Internetpräsenz komplett eingestellt und nicht mehr verfügbar

    • Chemnitz und Zwickau: letzte Änderungen liegen fast ein Jahr zurück

  • gute Zuarbeit durch die Fachberater vor allem aus den Bereichen WTH/S und Neigungskurse

  • Zugriffszahlen zeigen eine gute Akzeptanz der Webseiten

 


Das MESAX-System

Referent: Wolfram Wiczorek, Leiter des Medienpädagigischen Zentrums Bautzen

MESAX steht für Medieninformations- und -distributionssystem für Bildungsmedien in Sachsen.

Das Projekt "MeSax" ist eine einheitliche elektronische Lösung für die Verteilung und den Einsatz von Unterrichtsmedien an den Schulen und den kommunalen Medienzentren in Sachsen.

"MeSax" realisiert

  • eine über Internet nutzbare Datenbank der in Sachsen verfügbaren Medienprodukte,

  • ein internetbasiertes Echtzeit - Vormerk-, Bestell- und Medienverwaltungssystem und

  • die Übertragung von Medien direkt zur Schule (Online-Medien-Distribution)

  • und/oder die Möglichkeit der Distribution der Medien auf DVD.

Innerhalb dieses Systems werden ausgewählte Medienprodukte durch das SMK erworben und zur landesweiten Nutzung an Schulen und kommunalen Medienzentren bereitgehalten sowie regional verfügbare Produkte integriert.

Damit sind die Voraussetzungen für eine verstärkte Einbeziehung von Medien in beliebige Formen der Unterrichtsgestaltung gemäß den Anforderungen der neuen Lehrplangeneration geschaffen. Gleichzeitig fördert das Angebot eine qualitative Nutzung der über das Förderprogramm MEDIOS an den Schulen beschafften IT-Ausstattungen.

Zur Nutzung des Systems ist eine DSL-Anbindung der Schule zwingend erforderlich. Damit die gewünschten Online-Medien auf dem schulischen Server abgelegt werden können, sollte dieser über eine ausreichend große Festplatte verfügen. Ausführliche Hinweise zu den Anforderungen an diesen Medienserver sind auf den MEDIOS-Seiten des Sächsischen Bildungsservers oder am Ende dieser Seite zu finden.

Als besondere Vorzüge des MESAX-Systems wurden durch Herrn Wiczorek folgende Dinge dargestellt:

  • Die bestellten Medien können über eine Kundennummer jedem Kollegen und jeder Kollegin individuell zugeordnet werden.

  • Es ist bereits während der Bestellphase erkennbar, ob das gewünschte Medium zur gewünschten Zeit verfügbar ist.

  • Online-Medien werden über Nacht auf den schulischen Medienserver geladen und verbleiben dort bis zum Ablauf der Lizenz, womit das Nadelöhr "Internetanbindung" keine Rolle mehr spielt.

Eine Nutzung des MESAX-Systems ohne Anmeldedaten ist weiterhin möglich. Da die Bestellung lediglich eine E-Mail an die betreffende Medienstelle erzeugt, die dort manuell bearbeitet werden muss, gelten in diesem Falle  folgende Einschränkungen:

  • es erfolgt keine Prüfung auf Verfügbarkeit des Mediums während des Bestellvorgangs

  • Online-Medien sind nicht bestellbar

Die Einrichtung des Zugangs sowie der schulseitig notwendigen Software (kostenfrei verfügbar für Windows und Linux) erfolgt entweder durch den Netzwerkverwalter der Schule oder durch die Techniker der Medienpädagogischen Zentren nach Absprache. Die PITKOs der Schulen sollten das System und den Ablauf kennen.

 

Weitere Informationen und Links zum Thema:

 


Das Projekt "Didaktibus"

Referent: Andreas Maneck (Maneck Bildungsprojekte Bautzen)

Didaktibus: Bereitstellung von konfigurierbaren Lernplattformen zur Durchführung von Projekten verschiedenster Art.

Herr Maneck stellte sein (patentiertes) System für Lern- und Projektplattformen am Beispiel mehrerer abgeschlossener oder in Durchführung befindlicher Projekte vor. Das Ziel besteht im:

  • Lernen unabhängig von der Schulstruktur (keine Beschränkung auf Klassen, Schulen, Schularten...)

  • Nutzung außerschulischer Lernorte (auch mit Nicht-Pädagogen)
    Unterrichtsrelevante regionale Themen sollen außerhalb der Schule behandelt werden.

  • Zusammenbringen von Kooperationspartnern

  • Dokumentation von Ergebnissen der Arbeitsgruppen und deren Aufbereitung

Didaktibus stellt primär den organisatorischen Anteil in der Projektarbeit sicher. Unterrichtsrelevante Themen werden fachübergreifend aufbereitet angeboten. Besonderer Wert wird auf sehr viele regionale Materialien gelegt. Eine gute Verlinkung unterschiedlicher Lehrplanabschnitte verschiedener Fächer ist verfügbar.

Der eigentliche Prozess des Wissenserwerbs durch den Schüler ist kein Bestandteil von Didaktibus.

Es folgte eine Vorstellung verschiedener Lernbausteine zum Thema „Energie in der Oberlausitz“

 

Didaktibus bietet Hilfe bei der Beantwortung der Fragen: 

  • Welche Lehrplaninhalte welcher Fächer können genutzt werden?

  • Was könnten Schüler unternehmen?

  • Welche Kooperationspartner könnten einbezogen werden?

Aktuelles Projekt: Graffiti in Bautzen

Nächstes Projekt: Rietschelfiguren in Bautzen

 

Natürlich wurden auch Probleme sichtbar, die in der nachfolgenden Diskussion genannt wurden:

  • Didaktibus bietet derzeit nur Lernorte östlich von Bautzen an

  • Finanzierung der Projektfahrten für viele Schulen nicht relalistisch

  • Verhältnis von Aufwand und Nutzen zu ungünstig, wenn die Schule nicht in unmittelbarer Nähe des Lernortes liegt

Und noch etwas konnte man in der nachfolgenden Mittagspause oft vernehmen: Dem Zuhörer fiel es schwer, den „roten Faden“ im Vortrag des Referenten zu erkennen. Worum es eigentlich ging, wurde erst am Ende seines Vortrages uns auch nur in Umrissen klar. Eigentlich schade, denn der Grundgedanke von Didaktibus ist nicht schlecht.

 

Weitere Informationen und Links zum Thema:

 


Unterrichtsbeispiele aus dem WTH/S-Unterricht als Basis für den fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht insbesondere für den Bereich Neigungskurse, GTA und Vertiefungskurs

Referentin: Ursula Holfeld, Fachberater WTH/S, MS Gesundbrunnen Bautzen

Am Beispiel des Lernbereichs 3 Klasse 9 (Wohnen und Wohnumfeld) wird dargestellt, welche Lehrplaninhalte bzw. welche damit verbundenen Problemfelder geeignet sind, auch in anderen Fächern der Mittelschule behandelt werden können.

Ein Schwerpunkt innerhalb des Lernbereiches stellen die verschiedenen Arten von Plänen im Bauwesen dar. Die Erstellung eines Bebauungsplanes bietet die  Möglichkeit, in verschiedene Richtungen spezialisiert vorzugehen:

  • Wohnen in verschiedenen Zeitepochen (z.B. heute und vor 25 Jahren)
  • Erstellen von einfachen Bebauungsplänen als Zeichnung oder als Modell
  • Erstellen von Lageplänen markanter Bauwerke (z.B. der Schule)

Im Rahmen der Festwoche zum 25jährigen Bestehen der Mittelschule Gesundbrunnen Bautzen wurden diese Möglichkeiten am konkreten Beispiel umgesetzt. 
  • Methode: Fächerübergreifendes Lernen
  • Zeitvorgabe: 1 Woche, anschließende Präsentation während des Tages der offenen Tür
  • teilnehmende Schüler: 16 – 20 aus den Klassenstufen 7 - 10

Welche Räume stehen zur Verfügung?

  • Werkraum
  • Technikraum
  • Computerkabinett bzw. Drucker- und PC- Zugang

Welche Geldmittel stehen zur Verfügung?

  • keine!
    Es muss also wie so oft auf Materialrestbestände zurück gegriffen werden.

Können Außenpartner behilflich sein?

  • Eltern und Lehrer für Interview
  • Stadtbauamt

Es müssen verschiedene Festlegungen getroffen werden:

  • Zeitschiene zur Grobplanung
  • Etappenziele (Tagesziele)
  • Bildung von Arbeitsgruppen mit konkreten Arbeitsaufgaben
    (evtl. Gruppenleiter festlegen)
  • spezielle Aufgaben im Rotationsmodell verteilen:
    • Vorbereitung,
    • sauber machen
    • Zeitwächter

PROBLEM: Unterschiedliche Altersstufen in einer Arbeitsgruppe!!

 

Möglichkeiten für die Behandlung von Teilaufgaben in anderen Fächern:

Vertiefungskurs Wirtschaft

  • Fachspezifische Komplexarbeit:
    • „Meine erste Wohnung – Chaos oder Chance“
  • Fachpraktischer Teil der Komplexarbeit: 
    • Film: Von der Wohnungssuche bis zum Einzug….
    • Plakat: Die Kosten meiner Wohnung ? Einrichtungsplan
    • Lageplan: Wohnen und Wohnumfeld

Vertiefungskurs Gesundheit und Soziales

  • Fachspezifische Komplexarbeit
    • Thema: „Sonderwohnformen – Leben mit Behinderungen“
    • Thema: „Unser Wohnumfeld im Jahr 2020“
  • Fachpraktische Arbeit:
    • Lageplan: Umgestaltung des Wohnviertels ? altersgerechtes Wohnen
    • Arbeit mit Senioren: Dekorationsartikel für die Wohnung aus verschiedenen Materialien z.B. Bilder herstellen, Körbe flechten

Physik:

  • Energiesparprojekt

Mathematik:

  • Berechnung von Tapeten Auslegewarebedarf und Preise

Kunst:

  • Wohnungsgestaltung: Farbe im Raum, Design…

Neigungskurs:

  • „Wohnen gestern - wohnen heute – wohnen morgen“

 

Eine weitere vorgestellte Möglichkeit: Die ästhetische Erkundung von Materialien

Eine mögliche Frage, die im Unterrichtsverlauf behandelt werden könnte:

   

Welche Empfindungen, Vorstellungen, Assoziationen und Erinnerungen werden bei Dir ausgelöst bei der Betrachtung der Gegenstände? Dokumentiere alles in einem Künstlertagebuch!

Nach jedem Kursabschnitt erfolgt eine Reflexion innerhalb der Projektgruppen. Das fördert u.a. die Rhetorik. 
Tagebucheinträge zwingen die Teilnehmer, Gehörtes oder Gefühltes durch visuelle Umsetzung zu verknüpfen und zu formulieren.

Erfahrenes kann so auch interdisziplinär erfahrbar gemacht werden.

  • Physik (Energiesparsamkeit)
  • Geographie, Biologie (Ökologie)
  • WTH (Ökonomie)
  • Kunst (farbtheoretisch)

Eine ausführliche Darstellung dieser Möglichkeiten soll hier (noch) nicht erfolgen, sondern ist geplanter Bestandteil in einer der nächsten Fortbildungsveranstaltungen.

 


Angebote der Verbraucherzentrale Sachsen zur Gestaltung von Unterrichtsabschnitten

Referentin: Elvira Weissgerber, Ernährungsberaterin im Beratungszentrum Dresden der Verbraucherzentrale Sachsen

Die Verbraucherzentrale Sachsen strebt eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen ihres Wirkungsbereiches an. Sie bietet eine Vielzahl von Projekten an, die im Bereich WTH/S, im Neigungskurs oder in anderen Fächern einzelne Unterrichtsabschnitte darstellen und/oder vertiefen können. Neben einigen kostenfreien Angeboten wie beispielsweise  “Sicherheit im Netz”, “Geldanlagen”, “Versicherungen” usw. sind auch viele Veranstaltungen buchbar, bei denen lediglich ein geringer Unkostenbeitrag von 1 EUR je Schüler erhoben wird. Dazu gehören Themen wie: Rechtsberatung, Finanzdienstleistungen, Energieberatung, Ernährungsberatung.

Die Angebote sind größtenteils als Doppelstunde konzipiert. Die Gruppenstärke sollte 20 Teilnehmer (Richtwert) nicht übersteigen. Alle Veranstaltungen sind methodisch als "Stationslernen" aufbereitet.

Hier ein kurzer Überblick der angebotenen Veranstaltungen. Genaue Angaben zu eventuell abweichenden Kosten, Zeit- und Raumbedarf usw. können bei der Terminabsprache geklärt werden:

 

Kennzeichnung von Lebensmitteln (4 Stationen)

  • Pflichtangaben

  • Zutatenliste richtig deuten

  • Erläuterungen zu E-Nummern

  • Nährwertkennzeichnung - mache doch den Ampelcheck

 

Alternative Ernährungsformen (5 Stationen)

  • Ernährung ist mehr als reine Nährstoffaufnahme

  • Welche alternative Kostformen gibt es?

  • Wie ist die ernährungsphysiologische Bewertung

  

Schlankheitsideale und Diäten (5 Stationen)

  • Schönheitsideale im Wandel der Zeit

  • Atkins, Glyx und Co. – Diäten im Test

  • Wann beginnt eine Essstörung?

  

Mach-Bar-Tour (5 Stationen)

  • Trendgetränke – was ist dran, was ist drin?

  • Zutaten und Zusatzstoffe kennen lernen und mit Hilfe des Stoffo-Meters bewerten

  • alternative Durstlöscher entwickeln

  • Werbestrategien entlarven

  • eigenes Konsumverhalten reflektieren

 

Schokologie (7 Stationen)

  • Immer fair bleiben – auch beim Naschen!

  • Prinzipien des Fairen Handels

  • soziale Nachhaltigkeit

  • Siegel und Produkte

  • Kakao- Anbauländer

  • Das Leben auf einer Kakaoplantage

  • eigenes Konsumverhalten reflektieren

  

Weitere Informationen und Links zum Thema:

  


  

Verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit: A.Garten, MS Pulsnitz
Datum der letzten Änderung: 13.11.2009