Ken Follet

S C H Ü L E R R E Z E N S I O N 

Das Buch „Die Säulen der Erde“ wurde von Ken Follet, geboren 1949, geschrieben und machte ihn weltbekannt. Der Roman wurde bei einer Umfrage des ZDF nach dem „Herrn der Ringe“ und der „Bibel“ zu einem der Lieblingsbücher der Deutschen gewählt.

Im Folgenden erst einmal der Inhalt:
Im Jahre 1135 zieht der Baumeister und Steinmetz Tom Builder mit seiner Familie hungernd durch England. Seine Frau Agnes ist hochschwanger und es bereitet ihnen zusehends Mühe sich zu ernähren. Bei der Geburt des Sohnes stirbt Agnes und die Familie beschließt, das Neugeborene bei seiner Mutter sterben zu lassen, da sie es nicht ernähren können. Nach einiger Zeit bereut Tom aber seine Entscheidung und kehrt zu dem Grab zurück. Der Säugling jedoch ist verschwunden.
Bald treffen Tom und seine beiden Kinder, Alfred und Martha, auf die mysteriöse Ellen und ihren Sohn Jack, die als Outlaws im Wald leben. Ellen erzählt ihnen, dass ein Mönch den Säugling gefunden und in eine nahegelegene Zelle der Priorei Kingsbridge gebracht habe. Sie führt Tom zu dem Kloster und zeigt ihm seinen Sohn. Tom beschließt ihn so lange bei dem Mönch zu lassen, bis er ihn selber ernähren kann. Zusammen mit Ellen und Jack ziehen sie weiter. Derweil erfährt Philip, der Prior der kleinen Zelle, unangenehme Neuigkeiten von seinem Bruder: Nachdem der König ohne legitimen Erben starb, wurde Stephan von der Kirche und dem Grafen zum König ernannt. Jedoch wollen zwei Grafen, die vom König gewünschte Erbin auf den Thron setzen und planen einen Aufstand.
Philip soll nun den Aufstand dem Bischof von Kingsbridge verraten, um ihn so
zu stoppen. In Kingsbridge angekommen, erfährt Philip vom Tod des Priors des Klosters und wird kurz darauf selber Prior. Dafür muss er aber dem Assistenten des Bischofs, Waleran Bigod versprechen ihn zu unterstützen, wenn der Platz des Bischofs von Kingsbridge zur Diskussion steht. Unterdessen hat Tom als Baumeister eine Anstellung bei Graf Bartholomäus von Gloucester, einem der Verschwörer, erhalten. Doch bevor er mit der Verbesserung der Verteidigungsanlagen beginnen kann, wird die Burg von Percy Hamley eingenommen und Bartholomäus an den König verraten. Tom steht wieder ohne Arbeit da. Auf seiner weiteren Wanderung kommt Tom nach Kingsbridge, wo er in dem Kloster eine Nacht verbringt. Während dieser Nacht zündet Jack die heruntergekommene Kathedrale der Stadt an, weil er hofft, Tom so zu Arbeit verhelfen zu können. Jacks Plan funktioniert und Tom wird von Philip zum Baumeister der neuen Kathedrale gemacht. Tom beginnt nun mit den Planungen und will seinen Traum verwirklichen. Dabei müssen er und der Prior Philip jedoch gegen Widerstand kämpfen. Zum einem ist da Waleran Bigod, den Philip einmal ausgetrickst hat und der geschworen hat Philip werde seine Kathedrale niemals bauen. Zum anderen gibt es noch William Hamley, Sohn und Erbe von Percy Hamley, der neue Graf von Shiring, der Grafschaft in der Kingsbridge liegt. Beide tun von nun an alles, um den Bau der Kathedrale zu verhindern.

Meine Meinung zu dem Buch:
Wie diese Inhaltsangabe, so ist auch der erste Eindruck den man von dem Buch gewinnt – sehr lang!
Ken Follet erzählt die Geschichte einfacher Leute, die gegen viele Ungerechtigkeiten der englischen Machthaber zu kämpfen haben. Dies ist ihm, wie ich finde, auch sehr gut gelungen, weder historische Hintergründe noch Detailgenauigkeit, Gefühl oder Spannung lassen zu wünschen übrig. Es ist beeindruckend, wie er es schafft, das Leben von Prior Philip, Tom Builder und all den anderen über 50 Jahre lang zu begleiten und die Charaktere trotz der großen Zeitspanne so lebendig wirken zu lassen.
In „Die Säulen der Erde“ weiß Follet beides meisterhaft zu verbinden.
Die Handlung die er beschreibt, würde einem historischen Roman alle Ehre machen, doch er kombiniert diese mit so lebendigen und realistischen Charakteren, dass man glaubt, Follet habe dies alles selbst erlebt. Tom wird zu Beginn als ehrgeiziger Baumeister dargestellt, dessen größter Traum es ist, eine eigene Kathedrale zu errichten. Doch durch seine Liebe zu Ellen und den Problemen mit denen er sich konfrontiert sieht, ist er am Ende sogar bereit auf die Verwirklichung seines Traumes zu verzichten, um Ellen nicht zu verlieren. Sehr gelungen ist auch Follets Darstellung von Toms Problemen durch den Konflikt zwischen seinem leiblichen Sohn Alfred und seinem Adoptivkind Jack, die sich gegenseitig verabscheuen.
Gut gefallen haben mir auch die detaillierten architektonischen Beschreibungen der Kathedrale, die auf manch anderen vieleicht langweilig wirken, meiner Meinung aber die Liebe Toms zu seinem großartigen Bauwerk verkörpern. Leider wirken die letzten Handlungsstränge des Buches etwas aufgesetzt. Es scheint als ob Follet den letzten Teil mit Mühe und Not aus sich herauspressen musste, um das Ende hinauszuzögern und das Buch noch ein paar Seiten dicker zu machen.
Alles in Allem ist „Die Säulen der Erde“ ein sehr schöner Roman, der in jedem Fall lesenswert ist.