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Da ein Teil unserer Klasse sehr leseinteressiert ist, entschied sich unsere Deutschlehrerin mit 6 Schülern die Buchmesse zu besuchen. So fuhren wir am 13.03.2008 in Richtung Neue Messe. Ich war das erste Mal auf der Buchmesse, deshalb wusste ich nicht was mich erwartete. Als wir ankamen, hatten wir Glück, denn mein gesuchtes Buch „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche wurde auf dem "blauen Sofa" vorgestellt. Zu meiner Überraschung trat Charlotte Roche den intimen Fragen sehr gelassen gegenüber. Sie saß auf dem blauen Sofa und mir schien, ihr mache es Spaß die Leute zu schockieren. Auf die Frage, wie sie dazu gekommen sei, solch ein Buch zu schreiben, antwortete sie mit einem ungenierten Lächeln auf den Lippen: „Ich bin einfach der Meinung jemand sollte aussprechen, was eine Frau denkt!“ Etwas verwundert über diese Aussage schaute ich mich um und stellte fest, dass es drei Typen von Reaktionen gab. Typ 1 fand es nur abartig was sie erzählte und ging kopfschüttelnd weiter. Typ 2 interessierte dieses Buch, traute sich nicht das zu zeigen, somit wandte er der Veranstaltung den Rücken zu, lauschte aber dennoch gespannt. Typ 3, wozu ich mich zähle, stand provokativ im Weg und bekam den Mund vor Staunen nicht zu. Man merkte außerdem deutlich, dass es dem Moderator peinlich war, über die „Feuchtgebiete“ der Frau zu reden. Er sprach die Fragen nur leise und verlegen ins Mikrophon und schaffte das belustigender weise nicht ohne rot zu werden. Am Ende der Lesung hatte Charlotte Roche nicht nur 90% ihrer Zuhörer für ihr Buch gewonnen, sie hatte mir persönlich auch das Gefühl vermitteln können, ihr sehr nah zu stehen. Ob dies an ihrer Offenheit lag oder einfach nur weil sie mich beeindruckte, weiß ich nicht.
Nach dem Auftritt von Charlotte gingen wir weiter in Halle II. Mir kam es vor wie eine sehr lange Viertelstunde bis wir endlich die Halle erreichten, denn diese war sehr gefüllt. Schneller als „Kaffebohnen“ konnte man sich nicht bewegen. Wir stöberten durch jede Halle, machten Jagd auf kostenlose Leseproben für unsere Schulbibliothek und den lustig gestalteten Tüten, die man ebenfalls kostenlos bekam. Am Ende gingen wir zur Messebibliothek. Ich machte mich natürlich sofort auf die Suche nach „Feuchtgebiete“, was ich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch fand. Als ich endlich vor dem Richtigem Regal stand traf ich Typ 2 wieder, ich hatte den Mann erkannt. Er drehte sich bei der Lesung beschämt weg. Als ich sah, welches Buch er in der Hand hielt, musste ich kurz auflachen – „Feuchtgebiete“! Ich nahm mir auch ein Buch, ging zur Kasse, bezahlte, verabschiedete mich von meinen Mitschülern und ging zur Bahn. Erst in der Bahn bemerkte ich wie meine Beine schmerzten und wie müde ich war. Ich ließ noch kurz den Messebesuch Revue passieren und stellte fest, dass ich einen sehr aufregenden Tag hatte. Trotz der sehr vielen Menschen hat es mir Spaß gemacht jede Halle zu besichtigen. Bei den Anfragen für die Leseproben habe ich viele nette Menschen getroffen, die gerne bereit waren etwas zu spenden.
Zu Hause angekommen, fing ich sofort an das Buch zu lesen. Nachdem ich mich am Anfang nicht so wohl fühlte, da mein Magen knurrte, stellte ich fest: Essen und diese Buch lessen, passt nicht! Und bildlich vorstellen was einem erzählt wird noch weniger! Trotzdem wollte ich nicht aufhören zu lesen, zu sehr fesselte mich dieses Buch. Ich habe es innerhalb von 2 Tagen gelesen und kann dieses Buch jedem der neugierig geworden ist, nur empfehlen - Ausnahme Typ 1!
Anna Giebitz, Klasse 9/1
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