Burlington - USA - 2010 - Schule in den USA

Die Austauschgruppe des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums Großröhrsdorf verbrachte zwei Wochen vom 20. September 2010 bis 1. Oktober 2010 an der Central High School Burlington im Bundesstaat Illinois. Mit 1000 Schülern ist sie für amerikanische Verhältnisse eine kleine Schule. Die 14 sächsischen Schüler belegten dieselben Kurse wie ihre amerikanischen Gastgeber.

Die erste Überraschung wartete schon außerhalb des Gebäudes: Der riesige Schülerparkplatz. Da man in Illnois schon mit 16 Jahren Auto fahren darf, und aufgrund der zum Teil langen Schulwege kommen viele Schüler täglich mit dem Auto zur Schule. Nichts desto trotz gab es über zehn der traditionellen, gelben Schulbusse, in denen 72 Personen Platz finden. Die Busrouten sind in verschiedene Bezirke geteilt und setzen die Schüler dort ab, wo sie wollen.

Schulbeginn ist um 7:30, jedoch sind circa 30 Minuten Zeit, um Hausaufgaben zu erledigen und sich mit Lehrern zu treffen. In den Klassenräumen sind keine Doppelbänke wie in Deutschland üblich, sondern Einzelbänke, bei denen Tisch und Stuhl fest miteinander verbunden sind. Um 8:00 beginnt die erste Stunde mit „Please stand for the Pledge of Allegiance“. Das bedeutet, dass sich alle Schüler zum Treuegelöbnis auf die amerikanische Flagge erheben und wie beim Hören der Hymne die Hand aufs Herz legen. Auch sonst wird Patriotismus groß geschrieben. In der Turnhalle hängt eine riesige Flagge und in jedem der Klassenräume eine kleine und vor Spielen gegen andere Highschools wird die Nationalhymne gespielt. Die Stunden sind 80 Minuten lang, beinhalten aber kleine, vom Lehrer individuell festgelegte Pausen. Die regulären Pausen sind sechs Minuten lang, gerade genug Zeit, um zum Schließfach zu gehen, die Bücher für die nächste Stunde zu greifen und sich ins Klassenzimmer zu begeben. Rücksäcke dürfen wegen der Angst vor Amokläufen nicht mitgenommen werden.

Der Unterricht ist im Allgemeinen weniger akademisch als wir es vom sächsischen Gymnasium kennen. Leistungsorientierte Schüler haben jedoch die Möglichkeit, auch besonders anspruchsvolle Fächer zu wählen, zum Beispiel wird für Zehnklässler Differenzialrechnung oder Wirtschaftskunde angeboten. Das Kursangebot ist größer und oft praktischer und lebensnaher als in Deutschland. So können die Schüler Erste Hilfe oder Psychologie - Kurse belegen. Sie können Theater spielen und in einem anderen Kurs die Requisiten dafür bauen. Ein Amerikaner wählt für ein Jahr acht Fächer, die sich auf dem Stundenplan in „A- and B-Days“ teilen.

Nach 4 langen Unterrichtsstunden wird man um ca. 14:30 entlassen. Doch ein Großteil der Schüler geht nicht nach Hause, denn nun stehen jede Menge Sportarten auf dem Plan. In Amerika gibt es keine Vereine, sportliche Aktivitäten stehen unter Verwaltung der Schule. Die Schüler haben freie Wahl aus einem riesigen Angebot.

Ein besonderes Event sind die regelmäßigen Spiele gegen andere High Schools aus der Umgebung: So wird beim Fußball, Volleyball oder fast jeden Freitag beim amerikanischen Lieblingssport Football das Highschoolteam mit Schlachtrufen und kleinen Choreografien der beliebten Cheerleaders angefeuert. Auch immer dabei ist der schuleigene Spielmannszug, der mit schnellen und lauten Liedern die Stimmung anheizt. Amerikanische Schüler empfinden es als Ehre, ihre Schule bei solchen Spielen vertreten zu dürfen. Die große Zuschauerzahl unterstreicht die Öffentlichkeitswirkung der Schulen.

 

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