Polenzer Förderschüler lernen Jonglieren und zeigen selbstbewusst ihr Können
Werden mehrere Gegenstände wiederholt in die Luft geworfen und gefangen,
so dass sich zu jedem Zeitpunkt mindestens ein Gegenstand in der Luft
befindet, spricht man von einer der ältesten Handfertigkeiten der Welt –
dem Jonglieren.
Jonglieren fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Welches Kind
hatte nicht schon einmal den Wunsch: „Das möchte ich auch können“!
Obwohl im Scheinwerferlicht der Bühne der Eindruck entsteht, es handele
sich beim Jonglieren um schwierige Kunststücke, lässt sich die Jonglage
mit 3 Tüchern und später mit 3 Bällen erstaunlich leicht erlernen. Mit
einer individuell angepassten Übungsreihe gelingt es auch all jenen,
denen die Geschicklichkeit nicht in die „Wiege“ gelegt wurde.
Forschungen haben ergeben, dass nur wenige Dinge unsere beiden
Gehirnhälften so gut vernetzen wie das Jonglieren. So werden beim
Grundwurfmuster der „Kaskade“ beide Hemisphären durch das Nachziehen
einer „liegenden Acht“, die besonders in der Kinesiologie Verwendung
findet, integriert. Dadurch wird unser gesamtes Gehirn angeregt und
trainiert, was sich unter anderem positiv auf die Entwicklung der
koordinativen Fähigkeiten, der Sprachleistung und des Reaktionsvermögens
auswirkt.
Unter Anleitung von Herrn
Werner, der als Klassenlehrer der Oberstufe und Sportlehrer tätig ist,
lernen Schüler und Schülerinnen der Polenzer Förderschule im Rahmen
eines Ganztagsangebotes das Jonglieren mit Tüchern, Bällen, Ringen,
Keulen und Poi. Die junge Jongliergruppe, die seit diesem Schuljahr den
Namen „Polenzer Jonglierkids“
trägt, trifft sich einmal wöchentlich in der Polenzer Turnhalle und
trainiert verschiedene Jongliertechniken sowie Choreografien für
bevorstehende Auftritte. Nach zwei Jahren fleißigen Übens zeigen die
Jonglierkids jetzt zu jedem schulischen Höhepunkt stolz und
selbstbewusst ihr Können.
Gern ist die Gruppe auch bereit, zu ihren Veranstaltungen mit einem
sehenswerten Programm aufzutreten.
Übrigens konnten sich die Lehrer und Pädagogischen Fachkräfte im Unterricht an der Polenzer Förderschule von den positiven Auswirkungen des Jonglierens selbst überzeugen. So verfolgten sie aufmerksam die rasanten Fortschritte der Schüler und Schülerinnen beim Erlernen des Jonglierens und beobachteten gleichzeitig die Steigerung ihrer schulischen Leistungen in verschiedenen Bereichen. Besonders bemerkenswert war die Entwicklung einer Schülerin, die ihre Leseleistung innerhalb kurzer Zeit stark verbessern konnte. Vom Lesen erster Silben mit Gebärden gelangte sie überraschend schnell zum sinnerfassenden Lesen kleiner Texte.
Durch seine persönlichen Erfahrungen nimmt das Jonglieren mit bunten
Chiffontüchern schon seit längerer Zeit im Klassenunterricht von Herrn
Werner einen festen Platz ein. Jonglierpausen während des Lernprozesses
gehören zu seinem Unterricht und bieten für die Schüler eine gute
Möglichkeit, sich zu entspannen und gleichzeitig spielerisch das Überkreuzen der
Mittellinie zu üben. Und nicht zu vergessen: Jonglieren macht einfach
unheimlich Spaß und schafft ein gutes Gruppenklima.
Die "Polenzer Jonglierkids" - das sind
Marcel, Claudia, Dean Leon, Kim Vanessa, Richart und Melanie.
Jonglierkids mit ansprechendem Weihnachtsprogramm zur
Mitgliederversammlung der
Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V.
Am 2. Dezember 2017 konnten die Polenzer Jonglierkids erstmals ihr
Können in der Öffentlichkeit zeigen. Mit einem emotional
ansprechenden Weihnachtsprogramm beeindruckten sie die Mitglieder der
Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital e.V. zum Auftakt der
Mitgliederversammlung im Beruflichen Schulzentrum für Technik in
Pirna-Copitz. Einen besonderen Höhepunkt bildete das Jonglieren mit
verschiedenen LED-Poi im dunklen Saal, wodurch sehr schöne Figuren und
Effekte zu sehen waren.