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Fachtagung: Informatische Bildung in Sachsen
Workshop: Grundschule |
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Thema |
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Informatische
Vorbildung im Kontext von Bildung und Erziehung in der Grundschule
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Arbeitsschwerpunkte |
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Am
workshop nahmen 10 Grundschullehrer aus allen Amtsbereichen sowie Frau Dr.
Reichel-Wehnert vom Referat Grundschule des SMK teil. Die Erwartungen an
die Fachtagung waren ebenso wie die Erfahrungen hinsichtlich der Verwendung
des PC im Unterricht sehr unterschiedlich. Einige suchen noch nach fachlicher
und technisch-organisatorischer Beratung, andere verfügen bereits über
eine gute Ausstattung und nutzen den PC regelmäßig im
Unterricht.
In der Diskussion kam es darauf an, sich unter Berücksichti-gung der
unterschiedlichen Voraussetzungen über grundsätzliche Positionen
zum Umgang mit neuen Medien in der Grundschule auszutauschen und Leitlinien
zu fixieren. Ziel des workshops war es, wesentliche Positionen aus bereits
vorliegenden Konzepten zum Einsatz neuer Medien in der Grundschule aus aktueller
Sicht und vor dem eigenen Erfahrungshorizont zu reflektieren, ggf. zu
ergänzen oder zu korrigieren. Als Orientierung dienten thesenhaft
formulierte Kernsätze (s. Anlage). Die Diskussion stand unter der
Maßgabe, dass tragfähige Leitlinien Eingang in die neuen
Lehrpläne finden sollten. Auf die vorliegenden Konzepte wurde verwiesen.
Das Eckwertepapier zur informatischen Bildung lag vor.
Im
Mittelpunkt des workshops standen die Ziele und Inhalte informatischer Vorbildung
in der Grundschule sowie die Einordnung in ein Gesamtkonzept.
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Diskussionsergebnisse des
Workshops |
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Welcher
Zusammenhang besteht zwischen dem Bildungs- und Erziehungsauftrag und der
Funktion informatischer Vorbildung in der Grundschule? |
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Orientierung
von Schule an der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Anbahnung von Medienkompetenz
muss bereits in der GS erfolgen.
Einordnung
in den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Grundschule, eine solide Grundlage
für selbständiges Denken, Lernen und Arbeiten bei der Bewältigung
gegenwärtiger und zukünftiger Lebensaufgaben zu vermitteln, wobei
die Anforderungen beim Übergang in die weiterführenden Schulen
eine wichtige Komponente darstellen. Der Stellenwert der Arbeit mit neuen
Medien ergibt sich auch aus dem Anspruch an eine leistungs- und kindorientierte
Grundschule.
Die
grundschulgemäßen Lernziele Lesen-, Schreiben- und Rechnen lernen
haben Priorität, jedoch bietet das Mediums PC durchaus Potenzen zur
weiteren Entfaltung der "klassischen" Lernziele, die in der Breite offenbar
kaum genutzt werden. Darüber hinaus scheint es berechtigt, den Umgang
mit dem PC als eine Kulturtechnik zu fassen und das Erlernen dieser Technik
als selbstverständlich zu betrachten.
Wichtiger
Punkt:
Unterschiedliche Ausgangserfahrungen der Kinder im Umgang mit dem PC. Schule
muss Chancengleichheit schaffen, indem sie allen Kindern das Lernen mit diesem
Mittel ermöglicht.
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Was
bedeutet es, Grundlagen für eine informatische Bildung zu legen? Was
sind Grundlagen informatischer Bildung ? |
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Die im Eckwertepapier (S. 4, 8) vertretenen Positionen fanden
Zustimmung. In der GS sollte es in erster Linie um das Sammeln von
Umgangserfahrungen und den Erwerb von Bedienfertigkeiten gehen. Letztere
sind auf das notwendige Minimum zu beschränken.
Die
Position, dass die Vermittlung von Bedienfertigkeiten in Abhängigkeit
von den situativen Bedingungen und pädagogischen Zielsetzungen erfolgen
sollte, fand im Prinzip Zustimmung. Es wurde aber deutlich, dass man das
lehrergesteuerte, frontale Unterrichten der gesamten Klasse gegenüber
offenen, schülerorientierten Unterrichtsformen favorisiert. Zum
gegenwärtigen Zeitpunkt ist es in der Mehrzahl der Schulen offenbar
so, dass die Schüler im Medienraum (wenn vorhanden) eine Unterweisung
in der Bedienung des PC erhalten. Potenzen des Austauschs individueller
Erfahrungen für die Entwicklung sozialer Beziehungen scheinen bei der
Organisation des Lernens am und mit dem PC noch zu wenig im Blickfeld der
Lehrkräfte zu sein.
Neue
Medien werden als ergänzende Unterrichtsmittel betrachtet, deren Verwendung
sich aus pädagogischen Zielsetzungen ableitet. Die Gestaltung des
Unterrichts mit dem PC kann eine produktive Ergänzung des Medienspektrums
sein.
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In
welchen Bereichen ist die Arbeit mit dem PC besonders sinnvoll? |
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gezieltes, auf die individuellen Lernvoraussetzungen bezogenes
Üben/Informationsbeschaffung/kreatives Arbeiten
Betont
wird die Bedeutung der zielgerichteten Auswahl des Übungsprogramms
entsprechend den individuellen Voraussetzungen des Schülers.
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Was
halten Sie von der Position, dass ein schulartüber-greifendes Gesamtkonzept
notwendig ist? Wie lassen sich Ziele und Inhalte der Grundschule in ein
schulartübergreifendes Gesamtkonzept einordnen? Welche grundlegenden
Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit neuen Medien müssen
in der Grundschule angeeignet werden? Welches Könnensniveau muss in
Klasse 4 erreicht sein? |
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Ein
schulartübergreifendes Gesamtkonzept wird als notwendig erachtet und
der vorliegende Vorschlag vom Grundsatz her begrüßt.
Bezogen
auf die Grundschule ist es richtig, die Anforderungen an Umgang und
Bedienfertigkeiten zu differenzieren. Für die Klassen 1/2 ist die
Formulierung von Anforderungen mit stärker empfehlendem, in Klassenstufe
4 mit verbindlichem Charakter sinnvoll. Das in der Broschüre angegebene
Anforderungsniveau kann als grobe Orientierung dienen. Keine eindeutige
Zustimmung fand die Forderung, das Scannen von Bildern als verbindlichen
Inhalt festzulegen.
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Welche
Schlussfolgerungen ergaben sich aus der Diskussion? |
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Fortbildung
der Lehrkräfte muss forciert werden (fachlich, inhaltlich, methodisch),
Basisqualifizierung zum Erwerb von Bedienfertigkeiten zwingend
erforderlich;
Vermittlung
von Bewertungskriterien für Auswahl und Eignung der Unterrichtssoftware
notwendig;
Frage
der Wartung der Technik offen; personelle Absicherung notwendig; die Arbeit
mit Medien sollte in den neuen Lehrplan unbedingt eingebunden werden;
die
Handreichung zum Einsatz neuer Medien im Unterricht sollte möglichst
schnell in die Schulen kommen.
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Fazit:
Der workshop wurde von den Teilnehmern positiv eingeschätzt. Die Diskussion
trug zur Erweiterung und Vertiefung der Problematik teil. Die Thesen
(s. o. Abschnitt "Arbeitsschwerpunkte") fanden Zustimmung. Die
bisherigen Richtlinien des CI wurden im Wesentlichen bestätigt.
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Thesen |
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Der
Computer als Instrument und Medium muss sich im Kontext allgemeiner und
spezieller Aufgaben der Grundschule befinden. |
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Die
Arbeit mit neuen Medien orientiert auf selbstbestimmtes, kreatives sowie
sozial verantwortliches Lernen. |
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Als
Einsatzfelder für die Arbeit mit neuen Medien eignen sich besonders:
(1) Üben und Lernen, (2) Informationsbeschaffung und Kommunikation,
(3) Aufgabenbezogenes, konstruktiv-kreatives Arbeiten. |
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Die
Arbeit mit neuen Medien soll integrativ in den einzelnen Fächern erfolgen.
Eine Veränderung des Fächerkanons und der Stundentafel ist nicht
erforderlich. |
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Neue
Medien sind in der Grundschule nicht explizit Unterrichtsgegenstand. Es sollen
nur diejenigen Bedienelemente vermittelt werden, die eine sachgerechte Nutzung
ermöglichen. |
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Die
Realisierung der informatischen Bildung kann mit Bezug auf die gesamte Schulzeit
im Wesentlichen in drei Bereichen erfolgen: als Propädeutik, im
Informatikunterricht , im Fachunterricht.
Für die Arbeit in der Grundschule ist der Bereich der Propädeutik
relevant, die Inhalte und Ziele der anderen Bereiche sollten in Grundschule
bekannt sein. |
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Die
Arbeit mit neuen Medien in der Grundschule muss sich in ein
schulartübergreifendes Gesamtkonzept einordnen. |
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Es
ist notwendig und möglich, den Einsatz neuer Medien klassenstufenbezogen
zu differenzieren. |
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In
Klassenstufe 4 muss ein Könnensniveau erreicht sein, das einen erfolgreichen
Anschluss an die weiterführenden Schulen sichert. Dazu ist es erforderlich,
verbindliche Leistungsparameter zu definieren. |
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Weiterführende Materialien und
Informationen |
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Alle
Schularten:
Eckwertepapier zur informatischen Bildung an allgemein bildenden Schulen
in Sachsen
(Stand 1998, PDF-Format, 197 kB)
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Grundschule:
Auszug aus der Handreichung "Neue Medien in der Grundschule"
(Entwurf Januar 2000, PDF-Format, 75 kB)
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Grundschule:
Grundschule in der Wissensgesellschaft - Arbeit mit neuen Medien
(Entwurf Juni 2001, PDF-Format, 154 kB)
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Grundschule:
Unterricht und Projekte in der Grundschule
(Quelle: Sächsischer Bildungsserver)
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Schulversuch
PUMUKL
(Quelle: Universität Greifswald)
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MEDIOS
(Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Leitstelle für
Infrastruktur)
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Inhaltliche
Bearbeitung
Dr. Rositta Seidel
Gestaltung
& Design
Helmar Fischer
Letzte Änderungen
08.07.2001 |
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