Fortbildungsveranstaltung
Erkundung mittelständischer Unternehmen der Region


Unsere mittlerweile 18. Erkundungsfahrt führte uns am 2. Mai 2019 in zwei Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelbranche. Fast jede(r) kennt eines der markanten Gebäude in Dresden - die Yenidze. Die Tabakfabrik Yenidze gehörte Hugo Zietz, bis dieser sie 1924 an das Unternehmen Reemtsma verkaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt. In die Yenidze zog 1953 der VEB Importtabak ein, Vorläufer des späteren VEB Tabakkontor, der das Gebäude zur Lagerung von Rohtabak nutzte und die Zigarettenfabriken der DDR mit Rohmaterial versorgte. Nach der Wende stand das Gebäude mit wechselnden Eigentümern zunächst leer, die verbleibende Zigarettenindustrie in Dresden konzentrierte sich im Stadtteil Striesen. Und genau dorthin, auf die Glashütter Straße führte uns unser erster Weg.

Von externen, sehr engagierten  Guides erhielten wir in einem kurzen Überblick über die Geschichte der Firma.  Anschließend führten sie uns durch die Produktionsstätten.

F6 wurde Ende der 1880iger Jahre von russischen, jüdischen Immigranten gegründet und erfolgreich aufgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitete etwa ein Viertel der Dresdner Bevölkerung in dieser Fabrik. Der größte Anteil der Arbeiter war in der Zigaretten- und Zigarrendreherei beschäftigt. Hier dominierte die Handarbeit. Und so ganz nebenbei erfuhren wir, dass der Markenname "F6" seinen Ursprung 1960 hatte und nichts weiter bedeutet als "Filterzigarette mit 6mm Durchmesser". Eine Traditionsmarke aus der DDR-Zeit, deren Produktion zur Mitte dieses Jahres (2019) eingestellt wird.


 



Zum Mittagessen sind wir anschließend in „Müllers Gasthof“ in Großerkmannsdorf eingekehrt. Da alles auf aufgrund einer Vorbestellung für uns reserviert war, konnten wir vorzüglich und entspannt essen. Frau Holfeld nutzte die Gelegenheit, um uns über neue Termine und Veränderungen zu informieren. 





Gegen 14.00 Uhr erreichten wir die 2. Station unserer Erkundungsfahrt - die Heinrichsthaler Milchwerke GmbH. Nach einer Einführung in die Geschichte sowie in die Betriebs- und Ablaufstruktur des Unternehmens, wurden wir „vollhygienisch“ verpackt. Zusätzlich mussten wir durch eine Desinfektionsschleuse steigen, ehe  wir  die Produktionshallen betreten durften. Sehr interessant auch hier der sehr hohe Maschinenanteil, obwohl das Werk unter dem Begriff Manufaktur geführt wird.
Im Anschluss der Führung gab es eine Verkostung verschiedener Käsesorten. Schade, dass der Werksverkauf erst in Planung ist. Wir hätten sicher, so angefüttert wie wir waren, garantiert reichlich zugeschlagen. 





Dieser Tag war wieder sehr abwechslungsreich, lehrreich, spannend aber auch sehr anstrengend. Mit Sicherheit können wir wieder sehr viele Informationen an unsere Schüler weiter geben. Es wäre schön, wenn wir diese Tradition fortführen und Erkundungen der regionalen Mittelstansdbetriebe weiter Bestandteil des Fortbildungskatalog bleiben könnten.

Text: Ursula Holfeld, Andreas Garten
Fotos: Reinhard Jannasch