Komplexe Leistungen als wesentlicher Bestandteil der Leistungsmessung und -bewertung im WTH/S- und Technikunterricht an Mittelschulen

Fortbildungsveranstaltung für den Netzwerkbereich WTH/S im Bereich der SBA Regionalstelle Bautzen

4.Mittelschule Bautzen Gesundbrunnen, 03.12.2009, 9.00 - 16.00 Uhr


Begrüßung, Organisatorisches

Die Teilnehmerzahl der Veranstaltung war durch die Raumkapazität begrenzt. Es lagen mehr Anmeldungen vor als berücksichtigt werden konnten. Sollte trotz Multiplikatoren weiterhin Bedarf bestehen, kann diese Fortbildung nochmals durchgeführt werden.

Ziele und Inhalte der Veranstaltung

Ziel der Veranstaltung war das Erstellen eines Katalog mit Aufgabenstellungen und Bewertungsvorschlägen für komplexe Leistungen im Bereich WTH/S.

Im ersten Teil wurden die TeilnehmerInnen mit speziellen Problemen der Leistungsmessung und Leistungsbewertung im Unterricht konfronitiert. Mit Hilfe verschiedener Bilder aus vergangenen Veranstaltungen, die durch die Teilnehmer einzuschätzen waren (grüne/weiße Karte), erfolgte eine Sensibilisierung auf bestimmte, häufig unterschätzte Möglichkeiten einer Fehlbeurteilung von Schülerleistungen.

Ergebnis: Momentaufnahmen können zu komplett falschen Einschätzungen von Prozessen führen. Erst eine Folge von Momentaufnahmen können (müssen aber nicht) geeignet sein. Für eine Bewertung von Schülerleistungen, die über das Abfragen formalen Wissens oder die Kontrolle von Handlungsmustern/Schrittfolgen hinaus geht, sollte ein nicht zu kurzer Zeitraum gewählt werden.

Weitere Informationsmöglichkeiten:

  • http://www.lernkompetenz.th.schule.de

  • Liane Paradies, Franz Wester: Johannes Greving: Leistungsmessung und Leistungsbewertung
    Cornelsen-Verlag; ISBN 978-589-22171-4

  • Lehrpläne allgemein bildender Schulen 2009

Einige Gedanken aus der Diskussion:

  • Problem: Verschiedenste Bewertungsbögen werden im SBA-Bereich eingesetzt ? Zumindest innerhalb einer Schule sollten einheitliche Bewertungsbögen verwendet.

  • Am Bewertungsprozess sind nicht nur Lehrer und Schüler, sondern auch zunehmend Eltern beteiligt. Die Rolle der Eltern kann unterschieden werden hinsichtlich

    • der Hilfe bei der Anfertigung häuslicher Arbeiten und

    • der mehr oder weniger qualifizierten Kritik erfolgter Bewertungen.

  • Voraussetzung für jede Bewertung sind die...

    • Vorgabe der Bewertungskriterien im Vorfeld der Bewertung und

    • Verfügbarkeit von Leistungskriterien

  • Erfassen von Lernleistungen durch Fremd- und/oder Selbstkontrollen

  • Differenzierung von ergebnisbezogener und prozessorientierter Bewertung.

  • Vorgenommene Bewertungen müssen begründet werden.
    Wichtig: Jede erteilte Note muss gegenüber dem Schüler und ggf. auch den Eltern nachvollziehbar sein. Eine entsprechende Dokumentation, die das Zustandekommen der jeweiligen Note auch noch nach Monaten sichert, sollte zur Gewohnheit werden. Eine Argumentation "Tatsachenentscheidung", vergleichbar der von Schiedsrichtern wird zu Problemen führen.

  • Vermeidung von Fehlerquellen bei der Leistungsbeurteilung (vgl. Script S.9)

 

Der praktische Teil der Veranstaltung

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden Aufgaben und Bewertungsvorschläge zu folgenden Themen erarbeitet:

  • Kl. 7 LB 2: Planung und Bau eines Räucherhäuschens

  • Kl. 7 LB 2: Wir stellen ein Schreibtischset her

  • Kl. 7 LB 3: Spar-Monopoly

  • Kl. 7 LB 3: Die Rolle des Geldes als Mittel zur Realisierung der Kaufentscheidung (Stationslernen)

  • Kl. 8 LB 3: Konsumtion und Produktion im privaten Haushalt: Verbraucherrecht (Stationslernen)

  • Kl. 8 LB 2: Bohren ohne elektrischen Strom

  • Kl. 8 LB 3: Richtiges aus der Fülle – gesund und fit durch ausgewogene Ernährung

  • Kl. 8 LB 4: Entwickelt ein Lernspiel zum Thema "Markt" (von der Idee bis zur Vermarktung)!

  • Kl. 9 LB 3: Finde geeigneten Wohnraum für Deine Ausbildungszeit und richte ihn ein!

  • Kl. 9 LB 4: Planung und Einrichtung eines Jugendzimmers

 

Alle Ergebnisse liegen den Teilnehmern der Veranstaltung auf CD-ROM vor. Eine Veröffentlichung auf den Netzwerkseiten ist nicht vorgesehen. Sollte dennoch Interesse bestehen: Nehmen Sie doch mal wieder an einer Fortbildung teil! :-)

 

Verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit: A. Garten, MS Pulsnitz
Datum der letzten Änderung: 23.01.2010