Fachzirkelveranstaltung am 08. Mai 2008
Exkursion in ausbildende Unternehmen
Besuch des Energiemuseums Dresden

Die Sonne meinte es bereits am Morgen gut mit uns. Kunststück: Wenn Engel reisen. Und wenn es dann noch größtenteils Polytechniker sind...

Unsere mittlerweile traditionelle Exkursion im Rahmen der Lehrerfortbildung führte uns am 8. Mai 2008 in zwei unterschiedliche Einrichtungen. Am Vormittag stand die Berufsorientierung im Mittelpunkt, während nach dem Mittagessen ein Exkurs in die Geschichte und Gegenwart der Strom-, Gas- und Wasserversorgung Dresdens veranschaulicht wurde. Aber der Reihe nach.

 

Nach einer kurzen "Stadtrundfahrt" hielt unser Bus vor dem Restaurant "Kolibri". Ein ganz normales, eher schlicht eingerichtetes Restaurant, das vorwiegend der Ausbildung des Berufsnachwuchses dient. Das war nicht nur daran zu erkennen, dass eine für die Größe des Restaurants unverhältinismäßig hohe Anzahl  von KellnerInnen unterwegs waren. Auch die Nervosität des einen oder anderen Azubis war erkennbar. Ob es auch daran lag, dass sie eine geballte Ladung Lehrkräfte zu bedienen hatten? 

Und wenn dann noch die Ausbilderin im Hintergrund alles überwacht, ist's doppelt schlimm. Naja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Nach dieser kurzen Pause ging es zu Fuß ein paar Meter weiter in die Berufsausbildung des "DRK-Bildungswerkes Sachsen e.V."

Nach einigen einführenden Worten erhielten wir einen Überblick über die Möglichkeiten der Berufsausbildung in dieser Einrichtung. Dabei wurden bei nicht wenigen von uns die Vorstellungen von diesen Berufen und die späteren Einsatzmöglichkeiten teilweise grundlegend korregiert.

 Derzeit werden hier ausgebildet:

  • Altenpfleger/in
  • Diätassistent/in
  • Heilerziehungspfleger/innen
  • Physiotherapeuten/innen

Ebenfalls angeboten wird die Ausbildung als

  • Rettungsassistent/in
    (Ausbildung in der Berufsfachschule für Rettungsassistenten in Wilthen)

In einem informativen Rundgang wurden wir durch einige Ausbildungsräume geführt. Ein Glück, dass unsere "Führungskraft" nicht nur fach-, sondern auch ortskundig war. Der Orientierungssinn wird in diesem Gebäude wirklich geschult. Ob man will oder nicht!



ein normaler Unterrichtsraum


Lernfelder


Nur das Genie beherrscht das Chaos


Wieder was gelernt: Was ist eine Snoezel-Ecke?

Nach der Theorie-Strecke ging es nun in den kulinarischen Bereich. Obwohl: Diät und "kulinarisch" schließt sich doch oft gegenseitig aus. Als Diätassistent/in lernt man nicht nur die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten der menschlichen Ernährung kennen. Sie/er muss die Mahlzeiten auch zubereiten können. Auch hier wird manch Azubi wohl die Erfahrung machen, dass das Zubereiten einer Mahlzeit die eine Seite ist. Viel problematischer ist es oft, die Planung und Zubereitung dem Patienten zu erklären und ihn -soweit möglich- dazu befähigen, diese Dinge in Zukunft weitgehend selbstständig durchzuführen.


Ein Blick in die Küche


Gerührt wird (fast) synchron...

Altenpflege. Wohl jeder von uns hofft, nie in die Lage zu kommen, pflegebedürftig zu werden. Leider kann man sich das nicht aussuchen. Und da der Altersdurchschnitt der Bevölkerung in den nächsten Jahren steigen wird, wird auch der Bedarf an geschulten AltenpflegerInnen steigen. Leider steigt wie in vielen Bereichen nur der Bedarf aber nicht in gleichem Maße die notwendigen finanziellen Mittel, eine gute Altenpflege auch gut (zumindest besser) zu bezahlen. So wird wohl nach wie vor viel Idealismus und Liebe zum Beruf eine der notwendigen Voraussetzungen bleiben, wenn man ihn langfristig ausüben will.

Die fachlichen Grundlagen werden u.a. hier in der Ausbildung gelegt:


An Dummies üben die Schülerinnen und Schüler die wichtigen Handgriffe beim Umgang mit Patienten. Für manche Übung werden auch echte Patienten (MitschülerInnen) verwendet, um am eigenen Körper zu erfahren, was der eine oder andere Griff bewirkt.

 

Keine Rumpelkammer, sondern eine Sammlung von Gegenständen, die älteren Personen besonders vertraut sind. Gerade bei Demenz-Erkrankungen ist das oft der einzige Weg der Kommunikation. 
Bei Exkursionen in Pflegeheimen wird man oft auf Einrichtungen im Stil der "Goldenen Zwanziger" bis hin zu den Jahren nach dem 2. Weltkrieg treffen. Das sind häufig neue Möbel im alten Stil, die den alten Menschen vertraut sind. So fühlen sie sich zumindest in "ihren 4 Wänden" geborgener als in modern ausgestatteten Zimmern.



Ein Gruppenbild als Abschluss.

Dass der erste Teil unserer Veranstaltung etwas länger als geplant dauerte, ist vor allem dem interessanten Thema geschuldet. Vielen Dank an alle Beteiligten für die reibungslose Organisation, vielen Informationen und die geduldige Führung.


Der Gang durch die Küche regte bei manchem den Appetit an. Nudeln isst doch fast jeder gern. Leider kochten die Azubis nicht für uns, sondern für einen ungarischen Kinderchor, der am Dresdner Kinderchorfestival teilnahm. Auch deshalb nochmals ein besonderer Dank an alle, die uns trotz alledem mit Ruhe und Geduld durch ihre "heiligen Hallen" führten!

Also ging es zurück ins "Kolibri", wo zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden konnten: Wir bekamen ein Mittagessen und die Azubis konnten üben...

Das stand zur Auswahl:


Ein pnp-Schnitzel (Paniermehl-Nichts-Paniermehl)

Das Dessert sah nicht nur lecker aus, sondern schmeckte auch so. Allerdings kamen nicht alle in dessen Genuss. Entweder war der Bus zu schnell da oder die Küche zu langsam.


Kartoffelsuppe mit Würstchen

Nach dieser Stärkung fuhren wir wieder zurück ins Zentrum unserer Landeshauptstadt. Wir wollten Genaueres über die Gas-, Wasser- und Stromversorgung von Dresden im Wandel der Zeit erfahren. Dafür bietet sich ein Besuch des Dresdner Energiemuseums an. Der Begriff "Energiemuseum" spiegelt das Angebot nur teilweise wider. Neben einer umfangreichen Sammlung von historischen Trafos, Schalt-, Prüf- und Messgeräten, Kabeln und elektrischen Haushaltsgeräten sind auf der oberen Etage auch Bereiche der Gas- und Wasserversorgung gewidmet. Die DREWAG als Träger dieses Museums hat speziell für Schüler entwickelte Führungen im Angebot, mit deren Hilfe beispielsweise der Lernbereich "Bauen und Wohnen" in Klasse 9 oder Fragen zur Technikgeschichte im Vertiefungskurs der Klasse 10 bereichert werden können.

einführende Worte

historische Schalter und Spulen aller Art
 

     
Sammler aus Leidenschaft: Ein ehemaliger Mitarbeiter sammelte Elt-Zähler und übergab sie dem Museum

 


Multimedia historisch: Mikrofon, Tonbandgerät und Plattenspieler als Einheit

Im Vordergrund sind Teile des elektrischen Läutwerkes der Frauenkirche zu sehen, die bei deren Wiederaufbau gerettet wurden: Sicherungsblöcke, ein E-Motor


Ein Abzweig als Muffe im geöffneten Zustand


verschiedene Elektrokabel für Mittel- und Hochspannung
Der Rundgang durch das Museum ist bis zu einer Gruppenstärke von max. 20 Personen sinnvoll. Daher teilten wir uns in 3 Gruppen auf. Während eine Gruppe das Museum erkundete, informierten sich die anderen Gruppen in einem Multimedia-Vortrag über die Entwicklung der Gasversorgung sowie der Wasserversorgung in Dresden.

Führt man diese Exkursion mit Schülern durch, so bietet das Museum Arbeitsblätter für die Hand des Schülers an. So können sie sich mit konkreten Aufgaben versehen mehr oder weniger frei bewegen. Eine kleine Auswahl dieser Arbeitsblätter wurde uns dankenswerter Weise vom Museum zur Veröffentlichung auf unserer Netzwerkseite zur Verfügung gestellt:

Thema Schülerarbeitsblatt Lösungsblatt
Stromversorgung in Dresden zeigen zeigen
Fernwärmeversorgung in Dresden zeigen zeigen
Trinkwasserversorgung in Dresden zeigen zeigen
Gasversorgung in Dresden zeigen zeigen

 


Eine durch und durch gelungene Weiterbildung, wie wir sie eigentlich vom bewährten Team der "Holi's Surprise Tours" nicht anders erwartet haben. :-)
Der Dank der Kolleginnen und Kollegen wird Euch immer nacheilen und hoffentlich auch erreichen.

Wir freuen uns schon auf die nächste Weiterbildungsfahrt.


Kleine Bemerkung zum Schluss:

Auch in diesem Jahr hatte unsere Reiseleitung noch ein kleines Extra vorgesehen: Stau auf der Autobahn. Was lag also näher, als die Zeit zu nutzen, die Teilnahmebestätigungen auszugeben und (für alle Fälle) noch ein abschließendes Foto zu machen. Wenn der Bus steht, verwackelt nichts und man kann später immer nachweisen: Ich war dabei!


Die Chefin dokumentiert...
 

Weitere Informationen über die besuchten Einrichtungen:

DRK-Bildungswerk Sachsen e.V.

DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH

 

Verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit: A.Garten, MS Pulsnitz
Datum der letzten Änderung: 19.05.2008