Neigungskurse an der sächsischen Mittelschule
Inhalte der 1. Zusammenkunft im Schuljahr 2001/2002
am 25.10.2001 in der 4. MS Bautzen Gesundbrunnen
(Gedächtnisprotokoll, kein Anspruch auf Vollständigkeit!)

 

Thema:

Bewertung und Zensierung, besonders unter dem Aspekt der "prozessorientierten Beurteilung und Bewertung"

Dozenten: Frau Müller, Frau Einert (4. MS Bautzen Gesundbrunnen)

 

Lernmotivation und ein erweiterter Lernbegriff

Einleitend wurden Gedanken zur Problematik "Lernen unter Zwang oder Lernen zur Beseitigung einer Mangelsituation" dargelegt.

Beispiel:
Ein Schüler möchte ein technisches Gerät bedienen => Er lernt es, um es bedienen zu können, also freiwillig.
Ein Schüler lernt ein Gedicht => Er lernt es, um keine Bestrafung (schlechte Noten) zu bekommen.

These: Lernen darf nicht zensiert werden!
Während des Lernprozesses muss dem Schüler gestattet sein, Fehler zu machen. Indem er sich mit den Ursachen und der Beseitgung der Fehler befasst, eignet er sich Wissen an. Es dominiert eine selbstbestimmte Motivartion. Wird dem Schüler der Weg in relativ engen Grenzen vorgegeben, wird er kaum Fehler machen und die Motivation ist durch den Lehrer bestimmt.

Maßstäbe der Leistungsbeurteilung

individuelles Bezugssystem Der individuelle Lernfortschritt des Schülers stellt die Bezugsnorm dar.

Beispiel:
Im ersten Diktat werden 20 Fehler gemacht, im zweiten Diktat nur noch 14 Fehler. Obwohl beide Diktate mit der Note 6 zu bewerten sind, ist eine verbale Einschätzung des Lernfortschrittes möglich.
soziales Bezugssystem Die erbrachte Leistung wird im Klassenverband beurteilt. Die Note ist die typische "Messlatte" für die erbrachte Leistung, die auch vergleichend genutzt werden kann.
sachliches Bezugssystem Das angestrebte Lernziel ist die Bezugsnorm. (Nicht verwechseln mit dem Lehrziel!)

 

Neue Formen der Leistungsbeurteilung im Realschulbereich

Arbeitsprozessbericht

Selbstbeobachtung der Schüler (Selbsteinschätzung am Ende eines Projekts)

Themenmappe

Kurzpräsentation

Schülerbeobachtung (Fremdeinschätzung durch den Lehrer)

 

Präsentation am Projektende als Ersatz einer Klassenarbeit

Kompetenzbericht am Schuljahresende

 

Bausteine einer Bewertungskonzeption für Offenen Unterricht

Prozessbewertung Präsentationsbewertung Produktbewertung
  • Beobachtung von Lernverhalten
  • Beobachtung von Gruppenprozessen
  • schriftlicher Prozessbericht
  • Lerntagebuch
  • u.a.
  • Referat
  • Gruppenpräsentation
  • Rollenspiel
  • Schüler als Lehrende
  • u.a.
  • künstlerisches Produkt (Grafik, Statue)
  • schriftliche Dokumentation eines Vortrags
  • Hausarbeit
  • Lernplakat
  • Flugblatt
  • Hörspiel, Film, Dias
  • u.a.

 

Instrumente (Beispiele) einer veränderten bzw. erweiterten Feedbackkultur

Fremdkontrolle

Selbstkontrolle

Datum:

Gegenstände dieser Unterrichtsstunde - kurze inhaltliche Beschreibung:

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Wie wurde gearbeitet?

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Was war heute mein Beitrag?

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Was war neu und wichtig für mich?

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Was davon möchte ich behalten bzw. wieder verwenden?

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Was davon kann ich getrost vergessen?

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Eine Stimmungsäußerung:

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Wochenrückblick – Wochenkommentar – Vorausschau (Was plane ich zu tun?):

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Platz für Rückmeldungen der/des Lehrenden (siehe ggf. folgende Seite):

 

Das Lernrad

Lernrad

Lernen heißt etwas zu erwerben, was man vorher noch nicht gewusst oder beherrscht hat. Lernen heißt aber auch verstehen. Kein Mensch kann alles verstehen, aber jeder Mensch ist lernfähig. Dazu brauchen wir Hilfe. Das Lernrad soll Dir dabei helfen, Lernprobleme zu analysieren und Lösungen für diese Probleme zu finden.

 

Name: _________________   Klasse: ___________________   Datum:_________________


Der Platz zwischen je zwei Speichen steht für eine Unterrichtsstunde (1 = erste Unterrichtsstunde). Trage zwischen den Speichen im inneren Kreis (Problemraum) ein, was Du nicht verstanden hast. Schreibe in den äußeren Kreis (Lösungsraum), was (oder wen) Du brauchst, damit Du das Problem lösen kannst. Mache dasselbe für die folgenden Unterrichtsstunden (2 3 usw.).

lernrad.jpg (27541 Byte)


Die Lehrer/innen werden die Ergebnisse auswerten und mit Dir gemeinsam darüber reden, welche Schritte sich daraus für die weitere Arbeit ergeben.