Neigungskurse
an der sächsischen Mittelschule
Inhalte der 1. Zusammenkunft am 28.09.2000 im RSA Bautzen
(Gedächtnisprotokoll, kein Anspruch auf Vollständigkeit!)
Thema: Erarbeiten von Kurskonzeptionen
für den Neigungsbereich
Ausgangspunkt für die Erarbeitung der
Konzeptionen sind die derzeitigen Profile an den Mittelschulen. Durch den Rückgang der
Schülerzahlen und eine zunehmend deutlicher sichtbare, geschlechtsspezifische Verteilung
vieler Interessen besteht ein Handlungsbedarf bezüglich inhaltlicher und
organisatorischer Veränderungen im Profilbereich. Als ein Ergebnis dieses Prozesses
werden in ausgewählten Schulen die Neigungskurse praktisch erprobt.
In der Zusammenkunft wurde verdeutlicht,
welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede zwischen dem "normalen"
Unterricht und den Neigungskursen bestehen.
Ein Neigungskurs soll... |
Ein Neigungskurs soll nicht... |
Fragen |
- Interessen bei Schülern wecken und
ausprobieren
- Begabungen erkennen und fördern
- Schaffen von Erfolgserlebnissen
- fächerübergreifend angelegt sein
- den Schüler an Führungstätigkeiten
heranführen
- einen gesunden Leistungsdruck erzeugen
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- im Klassenzimmer stattfinden
- langweilig sein
- Ersatz für Förderunterricht oder
Arbeitsgemeinschaft sein
- ein starres Abarbeiten von Plänen
darstellen
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- Wie erfolgt die Finanzierung?
- Muss der Kurs in jedem Falle abgeschlossen
werden?
- Was und wie soll bewertet werden?
- Wie wird das Problem der Weiterführung
eines Kurses gelöst? (Anfänger und Fortgeschrittene ab 2. Kursjahr gemeinsam in einem
Kurs?)
- Soll der Kurs generell für ein Jahr
konzipiert werden?
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Es kann kein allgemein gültiges Konzept
vorgegeben werden. Ziel der gemeinsamen Diskussion soll es sein, Kursanforderungen
zumindest innerhalb des RSA-Bereiches vergleichbar zu gestalten.
Gestaltung einer Kurskonzeption
(Gedanken)
Die Struktur eines Kursplanes
- Vorüberlegungen
- Entwicklung von Handlungsfähigkeit
- Linienführung, Lernziele,
Unterrichtsinhalte
- Methoden
- Bemerkungen
- Leistungsermittlung und Leistungsbewertung
Vorüberlegungen
- Kurzdarstellung des Kursinhaltes (keine
allgemeinen Angaben, sondern konkret werden!)
- Darstellen der fachübergreifenden Inhalte
- Darstellung der Kompetenzentwicklung durch
den Kurs
Entwicklung
von Handlungsfähigkeit
- Sachkompetenzen, Methodenkompetenzen und
Sozialkompetenzen in ausformulierter Form darstellen.
- Wichtig: konkret auf den Kursinhalt
beziehen, keine allgemeinen Aussagen!
Linienführung,
Lernziele, Unterrichtsinhalte (Formular)
- Linienführung in kurzen, prägnanten Worten
darstellen
- Lernziele: Darstellen der Zielebenen und
ihrer Intensität
- Unterrichtsinhalte: Hinweise zur praktischen
Unterrichtsführung
- Hinweis: Jede
Kursstunde sollte nachbereitet werden, um Positive und negative Erfahrungen für die
Weiterentwicklung des Konzeptes verwerten zu können. (Was funktionierte, was
funktionierte nicht?)
- Vorschlag: Erst
die Ideen und Wünsche der Schüler erkunden und dann den Plan aufstellen. Soweit möglich
sollten die Schüler bereits in die Planung einbezogen werden.
Methoden
- konkret auf den Kursinhalt bezogen benennen
(weniger ist oft mehr)
- Abstimmung der Methoden innerhalb des
Kurssystems und der Kurse untereinander, um Dopplungen oder das Aufbauen auf nicht
vorhandenen Grundlagen zu vermeiden (wichtig für die Kurse im Folgejahr)
Bewertung
- obligatorisch!
- Wissen und Kompetenzen sollen bewertet
werden
- Ziel: Bewertung des Prozesses in der
Entwicklung des Schülers
- Transparenz der Bewertungsschwerpunkte auch
für den Schüler herstellen
- Vorschlag:
Schüler beobachten und beurteilen sich selbst und andere Schüler anhand von
Beobachtungsbögen
- Bewertung von Problemstellungen
- Vermeiden einer abfragenden Kontrolle
- konkrete Darstellung im Kurskonzept, was und
wie bewertet werden soll
- Abschluss des Kurses mit einem Zertifikat
(sinnvoll für die spätere Bewerbung)