Der Blick nach Norden
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Der Große Wagen befindet sich fast im Zenit. Er scheint
"auf dem Kopf" zu stehen und bewegt sich rückwärts
(mit dem Kasten voran) um den Polarstern, den Hauptstern des recht
unscheinbaren Kleinen Wagens. Der mittlere Deichselstern des Großen
Wagens ist ein optischer Doppelstern, seine Komponenten heißen
Alkor und Mizar. Bereits mit dem bloßen Auge gelingt es
bei klarem Himmel, beide getrennt zu sehen.
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Zwischen den beiden Wagen schlängelt sich das lichtschwache
Sternbild Drache in Richtung Herkules. Schräg gegenüber
vom Großen Wagen, in der Diagonale Richtung Nordwesten,
leuchten die gut sichtbare Cassiopeia und neben ihr das schwächere
Sternbild Cepheus, beides zirkumpolare Sternbilder, die ihren
Namen nach einer antiken Sage erhielten.
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Perseus und der über ihm stehende Fuhrmann mit dem hellen
Hauptstern Capella (dt.: Ziegenböckchen) sind nur teilweise
zirkumpolar. Im Osten ist Bootes (dt.: Bärenhüter) mit
seinem hellen Hauptstern Arktur aufgegangen. Auf Arktur weist
die Deichsel des Großen Wagens. Darunter leuchtet die kleine,
aber schöne Krone mit dem Hauptstern Gemma (dt.: Edelstein).
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Der Blick nach Süden
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In südwestlicher Richtung funkeln abends noch die bekannten
Sternbilder des Winters. Zu ihnen gehören Orion, mit den
beiden prächtigen Hauptsternen Beteigeuze (dt.: Schulter)
und Rigel (dt.: Fuß), der Große Hund mit dem hellen
Sirius und Kleiner Hund mit Prokyon auf halber Höhe. Auch
der voranschreitende Stier mit Aldebaran ist noch zum Teil sichtbar.
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Im Südosten ist das Frühlingssternbild Löwe bereits
hoch emporgestiegen und strebt dem Meridian zu. Der Hauptstern
des Löwen, Regulus (dt.: Kleiner König, Prinz) steht
genau auf der Linie der scheinbaren Sonnenbahn, der Ekliptik.
Westlich des Löwen folgt ein weiteres Tierkreissternbild,
der Krebs. Die Sterne dieses Bildes sind wenig eindrucksvoll,
beherbergen jedoch einen interessanten Offenen Sternhaufen. Bei
klarem Himmel, weitab der hellen Städte, ist er gut zu sehen.
Es handelt sich um einen vergleichsweise alten Sternhaufen mit
etwa 100 Mitgliedern, er wird Praesepe (dt.: Krippe) genannt.
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Östlich des Löwen ist das Sternbild Jungfrau zu sehen,
es gehört ebenfalls zur Reihe der Tierkreissternbilder. In
diesem Sternbild sind eine Vielzahl ferner Sternsysteme, Galaxien,
zu finden. Für deren Beobachtung bedarf es jedoch eines
leistungsfähigen
Fernrohres.
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Im Osten geht, der Jungfrau folgend, das Bild der Waage auf.
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Karte des Frühlingssternhimmels (100 kB)
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Zirkumpolarsterne als erste Orientierungshilfe
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In unmittelbarer Nähe des Polarsterns befinden sich Sternbilder,
die bei uns nicht untergehen und daher in jeder klaren Nacht beobachtet
werden können. Sie werden wegen ihrer Nähe zum Himmelsnordpol
auch Zirkumpolarsterne genannt. Sie bieten sich besonders für
eine erste Orientierung am Sternhimmel an.
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Das bekannteste zirkumpolare Sternbild ist die Große Bärin,
auch als Großer Wagen bekannt. Wir finden ihn ohne große
Schwierigkeit am Sternhimmel. Vom großen Wagen aus läss;t
sich sehr leicht der Polarstern finden. Dazu verlängern wir
die beiden letzten Kastensterne um etwa das Fünffache und
stoßen dabei auf einen Stern etwa gleicher Helligkeit. Dies
ist der Polar- oder Nordstern, der stets im Norden steht, weil
die verlängerte Erdachse fast unmittelbar auf diesen Stern
weist.
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Mit dem so gefundenen Polarstern im Rücken, blicken wir nach
Süden und können diese Sternkarte mit dem Himmelsanblick
vergleichen.
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