Nr. 1Himmelskundliche Faltblätter


Der Erdmond - Begleiter unseres Heimatplaneten

 

Unser Nachbar Mond

Glutrot ist am Osthimmel das aufgehende Rund des Vollmondes zu sehen. Ganz langsam steigt der alte Erdenbruder höher über den Horizont und hüllt die Umgebung in seidigen Glanz. Wer hat diesen Anblick stiller Schönheit nicht schon erlebt. Der Mond als der uns nächste Himmelskörper zeigt schon völlig ohne Teleskop eine Menge an Strukturen. Seine Nähe ist auch der Grund für das große Interesse, das die Menschen diesem Himmelskörper schon immer entgegenbrachten. Nimmt man ein Fernglas zu Hilfe, können bereits die riesigen Krater beobachtet werden. Gerade während der Vollmondzeit ist um einige dieser Krater ein helles Strahlsystem zu sehen. Das größte dieser Strahlensysteme um den Krater Tycho gibt dem Vollmond das Aussehen einer geschälten Apfelsine. Doch nicht nur der Vollmond bietet dem Betrachter einen wundervollen Anblick. Während jeder Beleuchtungsphase sieht unser Bruder im All stets anders aus und es lohnt, den sich ändernden Anblick einmal aufmerksam zu verfolgen. Wenige Tage nach Neumond ist das sogenannte "Aschgraue Mondlicht" gut zu beobachten. Hierbei handelt es sich um das von der Erde zum Mond zurückgestrahlte Sonnenlicht, das auch die unbeleuchtete Mondhälfte ein wenig erhellt. Im Fernglas ist diese Erscheinung besonders gut zu sehen. Ebenfalls gut zu beobachten ist um die Vollmondzeit der hellste Krater auf unserem Nachbarn. Ziemlich am linken oberen Mondrand liegt diese 45 km große, auffällige Erscheinung mit Namen Aristarch, welche ebenfalls ein kleines Strahlensystem besitzt. Obwohl die Bezeichnungen der dunklen Mondgebiete darauf hindeuten, gibt es auf dem Erdtrabanten kein Wasser.

Der Mond ist bislang der einzige Himmelskörper, der von Menschen besucht wurde. Nachdem der Wettlauf der Supermächte um die bemannte Mondlandung zugunsten der USA entschieden war, landeten bisher 12 Menschen auf dem Mond.
Der Erdtrabant ist aufgrund seiner Masse, die zwar nur einen Bruchteil der Erdmasse beträgt, aber durch seine große Nähe besonders wirksam ist, der Hauptschuldige am Entstehen von Ebbe und Flut. Man kann nur erahnen, welch gewaltigen Kräfte im Spiele sind, wenn man am Meer diese imposante Naturerscheinung beobachtet. Ebenso schön ist das Schauspiel von Mond- und Sonnenfinsternissen, die unser Nachbar durch seine Bewegung verursacht. Ganz langsam verdunkelt sich bei einer Mondfinsternis das Antlitz des Trabanten um schließlich tief dunkelrot vom Firmament herunterzugrüßen.
So bietet der Mond eine Reihe interessanter Naturschauspiele und erfreut den aufmerksamen Naturfreund mit seinen wechselnden Lichtgestalten. Ein Blick zur alten Himmelsleuchte lohnt also in jeder klaren Nacht und der Besitzer eines Fernglases wird erstaunt sein, welch Fülle an Einzelheiten sich ihm bereits offenbart.
 

Hinweise zur Mondbeobachtung mit einem Fernglas

  • Versuchen Sie, sich beim Beobachten aufzustützen. Das leichte Zittern der Hände wirkt sich schnell störend aus.
  • Wenn möglich, montieren sie das Fernglas auf einem Stativ und beobachten Sie im sitzen. Freihändige Beobachtung bei mehr als zehnfacher Vergrößerung macht kaum Spaß.
  • Wählen Sie zum Aufsuchen bei einem Zoomfernglas zunächst die kleinste Vergrößerung, da dann der Bildausschnitt am größten ist.
  • Stellen Sie den Mond so im Fernglas ein, dass er sich in Bildmitte befindet. Hier ist die Abbildungsqualität am besten.
  • Beobachten Sie nicht flüchtig, sondern sehen sich alle Einzelheiten in Ruhe an. Manches Detail sieht man erst nach mehrmaligem Hinsehen.
  • Ist zu Zeiten des Vollmondes die Blendung zu stark, bieten handelsübliche Neutralfilter Abhilfe. Provisorisch können auch belichtete Filmreste vom letzten Urlaubsfilm oder eine Sonnenbrille das Bild abdunkeln.
 

Merke:

  1. Zunehmender Mond geht immer nach der Sonne unter und ist am Abendhimmel zu sehen.
  2. Vollmond geht auf, wenn die Sonne untergeht und ist die ganze Nacht sichtbar.
  3. Abnehmender Mond geht immer vor der Sonne auf und ist am Morgenhimmel zu sehen.
 

Der Mond in Zahlen

Durchmesser:3476 km, das sind 27% des Erddurchmessers
Entfernunggrößte: 406740 km
  kleinste: 356410 km
 mittlere: 384400 km
Umlaufzeit um die Erde:27d 7h 43m 11,6s
Zeit zwischen
zwei Vollmonden:
29d 12h 44m 2,9s
Masse:1/81 der Erdmasse
Schwerebeschleunigung:16,6% des irdischen Wertes
  (d.h.: 100 kg wiegen auf dem Mond nur 16,6 kg)
Temperatur:Tagseite: + 130°C
 Nachtseite: - 160°C


Impressum

HerausgeberAstronomischer Freundeskreis Ostsachsen (AFO)
RedaktionMatthias Stark, Mirko Schöne
KarteKnut Hofmann
SignetGudrun Stark